Wer sich mit dem Thema Stressbelastung und deren Vermeidung beschäftigt, gerät rasch in Bereiche ungeheurer Komplexität.

In uns wirkt - bewusst (1%) und unterbewusst (99%) -  unser Gehirn, „das komplizierteste Stück Materie, das es im Universum gibt“ (Manfred Spitzer).

Neue Forschungen zeigen, dass auch unser Magen-Darm-Nervensystem eigenständig denkt und eigenständige Entscheidungen trifft. Zusammengenommen eine etwa 1,5 Kilogramm schwere Masse,  die mitdenkt, eigenständige Entscheidungen trifft, aber auch mit unterschiedlichen Hirnteilen  in unserem Kopf kommuniziert. Also Komplexität mal Komplexität.

Dazu kommen mehrere Dutzend interagierende Hormone, außerdem die Nervensysteme Sympathicus und Parasympathicus, und Energiefluss-Systeme (“Meridiane”, “Shakren” u.a.), die zwar von Chinesen und Indern seit bis zu siebentausend Jahren erkannt und benutzt werden, ja sogar heutzutage in ihrer Aktivität technisch seriös fotografiert werden können. Trotzdem werden diese Energiefluss-Systeme von Teilen der “Schulmedizin” nicht als vorhanden akzeptiert. (Was uns nicht zu kümmern braucht: Die Kompexität, in der wir uns bewegen, ist in ihren Details so riesig, daß sie in ihren Zusammenhängen  n i e m a n d  vollkommen verstehen kann. Jedes sog. Wissen ist folglich nur “Modellbau” und in seiner Wirksamkeit als Modell begrenzt. Vernünftiger ist es, sich an den Grundsatz “Wer heilt, hat recht” zu halten: Wenn uns ein - akzeptiertes oder nicht akzeptiertes “Modell” hilft, uns besser zu fühlen und besser selbst steuern zu können, ist es - für uns! - richtig.)

Auch bei der Beschäftigung mit den interagierenden Hormongruppen gerät man rasch in Bereiche, in denen einige Semester Biochemiestudium notwendig und hilfreich wären.

Abbildung aus: Korn-Müller, Andreas: Da stimmt die Chemie, Rowohlt 2012, S. 80/81

So nützlich es in der Forschung ist, komplex zu denken, so behindernd ist diese große Komplexität, wenn wir als Einzelpersonen  – neben allen anderen Lebens­aufgaben – einen besseren Umgang mit Belastungen erlernen wollen.

Wir ertrinken in Informationen und dürsten doch nach einfach umsetzbarem Wissen.

Vom informellen Overkill zum proaktiv nutzbaren eigenen Stressvermeidungs-Cockpit

„Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“
- Albert Einstein

In einem modernen Auto ist das gut umgesetzt. Obwohl moderne Fahrzeuge mittlerweile ungeheuer komplex sind in ihrem Zusammenwirken von unter­schiedlichen Steuer- und Regelsystemen, Computersystemen und Beeinflussungs­systemen, kann der Wagenlenker gelassen überall hin fahren, weil für ihn die im Hintergrund wirkende Komplexität durch vereinfachende Cockpitdarstellungen gebändigt wird.  Die gewaltige Informationsverarbeitung im Untergrund braucht ihn nicht zu interessieren, wenn er sich ausreichend Wissen erworben hat, die Cockpit-Darstellungen (Geschwindigkeit, Tankanzeige, Kilometerzähler, Blinker, Licht) für seine Reisezwecke zu nutzen. Das geht einfach und ist entlastend,

Bei Ratschlägen für den Umgang mit Stress herrscht jedoch noch „informeller Overkill“. Die Folge davon ist weitverbreitete Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit und Grundgefühle der Ratlosigkeit und des Ausgeliefertseins.

Wer dieses Problem lösen will, sollte etwas anders machen als bisher.

Mein Vorschlag ist:  Den Begriff „Stress“ kritisch hinterfragen und ihn durch ein „Stressvermeidungs-Cockpit“ zu ersetzen, das – wie beim Auto – die Komplexität reduziert und Handlungsfähigkeit in Belastungssituationen ermöglicht.

„Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“ (19 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)