<![CDATA[KS-Labs]]>https://ks-labs.de/https://ks-labs.de/favicon.pngKS-Labshttps://ks-labs.de/Jamify 1.0Tue, 01 Jun 2021 16:23:23 GMT60<![CDATA[1,2,3 zum persönlichen Stressmanagement: Aller Anfang ist leicht]]>https://ks-labs.de/stressmanagement-einstieg/Ghost__Post__5ef1bbf2f7734517cfdda793Sat, 15 Aug 2020 08:29:00 GMTVeränderung zum Guten ist leicht und auch in kleinen Schritten möglich: So helfen Sie sich selbst aus dem Stress. 1,2,3 zum persönlichen Stressmanagement: Aller Anfang ist leicht

Wer glaubt, dass er an seinem „Stress“, seiner persönlichen Anspannungs­befindlichkeit keinen eigenen Anteil hat, erliegt einem weit verbreiteten Denkfehler.

Wer hingegen akzeptieren kann, dass er zumindest  Mitverursacher seiner angespannten Lage ist, erweitert damit seine individuelle Handlungsfähigkeit enorm: Denn wenn ich mich selbst – Schritt für Schritt, in einem oft jahrelangen Prozess – in meine Stress­befindlichkeit hineinmanövriert habe, dann kann ich auch lernen, mich selbst wieder herauszumanövrieren, Schritt für Schritt.

Die Frage des „ob“ wird so zur Frage des „wie“ - nur wenn Sie weitermachen wie bisher, wird es genauso weitergehen wie bisher, oder es wird noch schlimmer werden.  Albert Einstein sagte: „Man kann ein Problem nicht  auf derselben Ebene des Bewusstseins lösen, auf der es entstanden ist.“     D a z u lernen ist angesagt.

Wenn Sie Veränderungen wollen, geht es nicht, ohne dass  S i e  etwas verändern.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass auch kleine Veränderungen an der individuell richtigen - weil für Sie individuell wirksamen - Stelle große und positive Aus­wirkungen haben können. In der Chaos­forschung sagt man, dass “der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Orkan auslösen kann“ (durch seine für uns unvorher­sehbaren Folgewirkungen).

Allerdings löst nicht jedes Schmetterlingsflattern einen Orkan aus. Die wichtigste Aufgabe, die Sie zu lösen haben, die erste Herausforderung ist also, Ihre individuell hochwirksamen Ansatzpunkte gegen Ihren individuellen Stress zu entdecken. Dazu gleich mehr.

Es gibt nicht Gutes, außer man tut es

Eine weitere Anforderung – für manche Hektiker die größte Herausforderung („Herr Steinke, ich habe keine Zeit für ein Stresscoaching, ich muss arbeiten!!“) – ist ein Mindestmaß an Geduld und Zeitaufwand: Wer zehn Jahre aufgewandt hat, um sich in seine angespannte Lage hineinzubringen, sollte sich  14 Minuten Zeit­aufwand (7 mal 2 Min.= 14 Min.) pro Tag, sechs Wochen Zeit und eine gewisse Übungsregel­mäßigkeit geben, bis er erste positive Effekte und Auswirkungen an sich feststellen kann.

Sofort damit anfangen lohnt sich, denn: Wenn man sich bereits mit drei Rädern über dem Abgrund befindet, ist Gegen­lenken weniger wirkungsvoll, als wenn man spätestens in Sichtweite des Abgrundes damit beginnt. Vorbeugen ist einfacher als Heilen.

Es gilt also der schöne Satz von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Und genauso wie beim Ausgleichssport, in der Wohltätigkeit, und beim Thema „gesunde Ernährung“ gilt: „Jede gute Tat zählt.“ Größere Wirkung erzielt man jedoch durch Dranbleiben und eine gewisse Regelmäßigkeit, vor allem und gerade dann, wenn sich die erwünschte Wirkung noch nicht eingestellt hat. Vera Birkenbihl nannte das: „Lernen, die Ebene zu lieben.

Trotz Komplexität auf einem guten Weg bleiben

Wir bewegen uns bei den Themen Stressmanagement und Burnout-Vermeidung in einem Gebiet allergrößter Komplexitäten, und überdies auf einem Feld, auf dem unsere Gesellschaft bisher dramatisch scheitert (Das sieht man z.B. an der Vervier­fachung der psychischen Erkrankungen aus dem Arbeitsplatz heraus in den letzten 20 Jahren).

Diese Komplexität braucht uns jedoch nicht zu kümmern, weil es nicht darum geht, sie zu verstehen, sondern in - und trotz ihr - auf einem guten Weg zu bleiben. Dazu eine Analogie:

Ein modernes Auto ist in seiner Gesamtkomposition aus Software, Meßfühlern, vernetzten Regelkreisen und Steuerungselementen auch von ungeheurer Komplexität.  Ein  Lüftungsregler im Sitz eines Autos der Luxusklasse hat eine größere Rechenleistung als die erste Mondlandefähre, und jeder Sitz hat sechs davon. Fahrzeuge merken, dass sie auf einem Prüfstand stehen, und wechseln das Abgasreinigungsprogramm … Als Fahrer, als Anwender und Nutzer braucht mich diese Komplexität nicht zu kümmern, denn sie passiert im Hintergrund. Um auf dem richtigen und guten Weg zu bleiben, genügen wenige, meist sehr einfache Anzeigen und Fahrzeug-Beeinflussungsmöglichkeiten. Diese jedoch sollte ich gut "lesen" können, in ihrer Bedeutung verstanden haben und richtig anwenden können. Sonst lande ich in einer Sackgasse oder im Graben.

Bei individuell wirksamem Stressmanagement ist die Frage also: Welches elementare Know-how und Wissen brauche ich, um mich in meinen individuellen Anforderungs- und Belastungs­situationen selbst zu steuern? Wie halte ich mich auf dem richtigen und guten Weg, über dessen Richtung ich selbst entscheide?

If you can’t explain it simple, you don’t understand it well enough - Albert Einstein

Elementares Grundlagenwissen für bessere Selbststeuerung im “Stress”

Aus meiner Sicht und Erfahrung sind dies

  1. eine deutlich verfeinerte Wahrnehmung körperlicher Anspannung, der Generalschlüssel zu mehr Lebensqualität
  2. das Verstehen des Unterschiedes zwischen Anspannung und Dauerspannung
  3. das Verstehen der Wirksamkeit von Kurzzeit-Entspannungsübungen (7 Schwaben) beim Ausstieg aus der Dauerspannung und eine gewisse Experimentier­freude beim – denn Menschen sind verschieden – Herausfinden Ihrer individuell- persönlich wirksamen Kurzzeit-Entspannungsübungen.

    Außerdem hilfreich sind

  4. Das Kennenlernen von Frühwarnsignalen für Überforderung, Überlastung, Burnout nebst Selbsteinschätzung, wo Sie gerade stehen.
  5. Der Artikel Überblick: Cool bleiben mit dem Eisberg-Modell gegen Stress gibt Ihnen eine erste Idee, welche Lern- und Hilfsmöglichkeiten unterschiedlicher Intensität es außerdem gibt, vor allem
    * wenn trotz Kurzzeit-Entspannungsübungen (7 Schwaben) und sechswöchiger Anwendung noch nicht der gewünschte Erfolg eingetreten ist oder
    * Sie sich selbst noch weiter verbessern wollen in Ihren Fähigkeiten der Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen. Wenn Sie gleich tiefer in die persönliche Selbststeuerung bei Stress einsteigen wollen, empfehle ich mein Das Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen
    (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)


Weiterlesen:
Hinweise für Personalentwickler und Firmeninhaber: „Die Stressursachen bei Ihrem Personal sind so verschieden wie die Menschen. So bekommt trotzdem jeder genau die Hilfe, die er braucht ("Modell Schüttel­sieb")“

Hinweise für Einzelpersonen, die ihre Stressbelastung selbst gestalten wollen: Entspannungs”Gold waschen” mit den "7 Schwaben" - Warum es sich lohnt, sich auf die Suche nach Ihren individuellen Stressknöpfen zu begeben.

Wer tiefer in die persönliche Selbststeuerung bei Stress einsteigen will, dem empfehle ich außerdem mein bewährtes und vielgelobtes Das Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen  (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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<![CDATA[Zehn Tipps, um nach der Arbeit abzuschalten - mit diesen Übungen gelingt der Feierabend!]]>https://ks-labs.de/zehn-tipps-um-nach-der-arbeit-abzuschalten-mit-diesen-ubungen-gelingt-der-feierabend/Ghost__Post__5fec5dcdf7734517cfddadeaThu, 31 Dec 2020 10:11:16 GMT

Photo by Rawan Yasser on Unsplash

Tipp 1:  Beschäftigen Sie Ihr Hirn mit etwas Positivem

Das Problem beim Abschalten ist: Wenn Sie abschalten wollen durch Nichtstun, wird Ihr Gehirn trotzdem unablässig weiter ticken: Hirn will Arbeit. Unser bewusstes Denken  kann aber nur ein Thema im gleichen Moment  bedenken. Das gibt uns die Möglichkeit, uns zur Entspannung “auszutricksen”: Der Trick, unser ruhelos denkendes  bewusstes Denken trotzdem zur Ruhe zu bringen, ist, ihr Gehirn mit einem angenehmen, ggf. komplexen Bild zu beschäftigen.

Das geht zum Beispiel so (Übung): Fangen Sie an, Ihren Atem wahrzunehmen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem sehr schönen Strand und schauen den Wellen zu, wie diese den Strand hochlaufen, und wieder zurück ins Meer, unter leisem Kieselklappern.  Jetzt koordinieren Sie Ihren Atem mit dieser in Gedanken vorgestellten Wellenbewegung: wenn Sie einatmen, läuft die Welle den Strand hoch (mit allen Sinnen vorstellen!), Wenn Sie ausatmen, läuft die Welle zurück ins Meer.
Oder Sie stellen sich vor, SIE sind das Meer: Beim Ausatmen blasen Sie eine Welle den Strand hinauf, beim Einatmen kommt die Welle zu Ihnen zurück. Probieren Sie aus,  welche Sichtweise Ihnen besser gefällt.


Wichtig ist, dass sie sich etwa 1 Minute lang diesen persönlichen „Entspannungsfilm“ bildlich und mit allen Sinnen vorstellen und dabei keine anderen Gedanken zulassen. Dadurch verändern Sie Ihre Dauerspannung in kleinere Anspannungsphasen, was Ihrem Körper wohltut. Siebenmal am Tag wäre ideal.

Tipp 2: Nutzen Sie die Hilfsbereitschaft Ihres Körpers

Der Hauptgegner bei Stress ist nicht Anspannung, sondern Dauerspannung.
Sie tun sich in jedem Fall etwas Gutes, wenn Sie diese Dauerspannung unterbrechen.

Das geht ganz einfach - zum Beispiel so (Übung):

Setzen Sie sich hin und legen Sie die Fingerspitzen von kleinen Fingern, Ringfingern und Mittelfingern jeweils zusammen. Sie stärken damit die Ruheatmung, ihre Bauchatmung. (Es ist nicht notwendig, zu verstehen, warum das funktioniert – wichtig ist, DASS es funktioniert. Warum? Was weiterhilft, sind funktionierende Entspannungsübungen, nicht information overkill.)

Wer den Unterschied deutlicher spüren will (Übung): Legen Sie nun die Spitzen von Mittelfinger, Zeigefinger und Daumen jeweils aneinander - jetzt stärken Sie die Brustatmung. Diese Brustatmung können Sie brauchen, wenn sie aktiver sein wollen, also eben nicht zum Entspannen. Für Entspannung am Feierabend hilft die Bauchatmung.

Tipp 3: Trinken Sie ein Glas Leitungswasser.

Fast alle Menschen trinken zu wenig. Es wird Ihnen niemals schaden und sehr häufig nützen. Außerdem verbessert ein ausgeglichener Wasserhaushalt unseren Stoffwechsel und unsere Konzentrationsfähigkeit.

Tipp 4: Ein paar Minuten Sonne stärken Ihre Abwehrkräfte

Setzen Sie sich, wann immer es möglich ist, ein paar Minuten in die Sonne. Der Körper bildet Vitamin D, das stärkt Ihre Abwehrkräfte. Und  –  es tut einfach gut.

Tipp 5: Positive Sätze sind oft überraschend wirksam

Sprechen Sie halblaut folgenden Satz, eine „positive Affirmation“,  vor sich hin, etwa 1 Minute lang: „Es geht mir mit jedem Tag in jeder Hinsicht besser und besser.“
Wenn Sie diesen Satz nur denken, bleibt er ziemlich nutzlos in Ihrem bewussten Denken. Wenn Sie ihn halblaut aussprechen, erreicht er - Aktivität der Kehle, und die Ohren bekommen etwas zu tun - Ihren ganzen Körper und - am wichtigsten - die vorbewussten Bewertungssysteme Ihres Körpers.
Der Satz stammt von Emil Coué, einem französischen Apotheker, der wohl der erste Wissenschaftler in Europa war, der die Zugänglichkeit dieses vorbewussten Bewertungssystems durch gesprochene Sprache entdeckt hat.  Er ist übrigens auch der Entdecker des Placeboeffektes.
So können Sie noch mehr Entspannung über Ihre Wortwahl erreichen.


Tipp 6: Kurzzeit-Ablenkung durch ein Hobby, das Sie mögen

Schaffen Sie sich ein Hobby, das Spaß macht und so viel Konzentration braucht, dass Sie während der Ausübung dieses Hobbys an nichts anderes denken können (diesen nützlichen Effekt kennen wir schon, siehe Tipp 1). Also z.B. Sudoku oder puzzeln, Schach spielen, oder klettern, Improvisationstheater, ein Instrument spielen (oder sogar neu lernen), singen (sehr hilfreich zum abschalten: Mitsingen in einem Chor), jonglieren (mit Tüchern), balancieren oder gar Einrad fahren, Kartentricks oder Fingerspiele mit Münzen; also Übungen, die Fingerfertigkeit und regelmäßiges Training brauchen.
Viele sehr gute Start-Anleitungen hierfür finden sich bei YouTube im Internet.
Je gegensätzlicher diese neue Hobby-Tätigkeit zu Ihrer beruflichen Tätigkeit ist, desto besser.
Üben Sie immer dann, wenn Sie abschalten wollen - und wenn es nur 5 Minuten nach Feierabend  sind. Es geht nicht darum, Rekorde zu brechen, sondern es geht darum, etwas zu tun, das soviel Konzentration im Jetzt braucht, daß Sie - solange Sie üben - gar nicht dazu kommen, an etwas anderes zu denken (das können Sie nachher gerne wieder tun).


Tipp 7: Gehen Sie ein Stück zu Fuß.

Bewegungsforscher empfehlen mindestens 21 Minuten Bewegung pro Tag, um gesund zu bleiben. Sie bekommen den Kopf frei, wenn Sie auf Ihren Atem achten, tiefer ein- und ausatmen, und sich achtsam an Natur, Pflanzen und Tierwelt sowie an den Jahreszeiten erfreuen.
Außerdem sorgt das Gehen als klassische Links- Rechts- Bewegung für einen erholsamen Ausgleich zwischen Ihren beiden Hirnhälften. Körperhälften und Hirnhälften sind nämlich „über Kreuz“ verschaltet, d. h. Ihre linke Hirnhälfte steuert Ihr rechtes Bein usw.

Um Ihr Gehirn zu beschäftigen, könnten Sie bei  jedem Schritt ein Wort sagen, zum Beispiel „Ja, ja, danke, danke.“ Oder „Es geht mir mit jedem Schritt in jeder Hinsicht besser und besser.“

Tipp 8 (Übung): Legen Sie einen guten Satz auf Ihren Atem

Denken Sie zum Beispiel „stetig“ (dabei einatmen), „und gelassen“ (dabei ausatmen). Diese Methode hat Albert Schweitzer angewandt, um sich nach einem langen Operationstag in seinem afrikanischen Urwaldhospital zu entspannen.

Tipp 9 (Übung): Holen Sie sich Energie durch einfaches Klopfen

Ballen Sie beide Hände zu Fäusten und klopfen Sie sich Ihre Thymusdrüse, am besten beidseitig (also abwechselnd mit beiden Händen, über Kreuz, weil das die Hirnhälften ausgleicht). Die Thymusdrüse sitzt direkt hinter Ihrem Brustbein, etwa 10 cm unterhalb des Grübchen am Hals. Wieso das funktioniert? Hier.

Tipp 10 (Übung): Augenakupressur ohne Vorkenntnisse

Ballen Sie beide Hände zu Fäusten, setzen Sie die Fäuste sanft mit leichtem Druck auf Ihre Augenhöhlen und drehen Sie Ihre Fäuste mit leichtem Druck hin und her, so lange, wie es Ihnen gut tut.
Mit dieser Übung erreichen Sie ohne Vorkenntnisse viele sehr nützliche Akupressur-Punkte, von denen viele rund ums Auge angeordnet sind.

So starten Sie Ihre kontinuierliche Verbesserung:

Merken Sie sich die Übungen, die Ihnen besonders gut tun, und machen Sie diese regelmäßig, 7mal am Tag zwischendurch wäre ideal.
Manche Übungen lassen sich kombinieren, und vervielfachen dadurch ihre Wirkung.

Geben Sie nichts darauf oder lächeln Sie, wenn andere Menschen darüber Witze machen oder auf andere Vorgehensweisen schwören: Menschen sind verschieden, und deswegen gibt es viele unterschiedliche Wege zur Entspannung. Aber für jeden gibt es einen „Königsweg“, einen besonders gut funktionierenden „Entspannungs-Turbo“, und es ist ein großer Schritt zu Resilienz, Selbst-Steuerungsfähigkeit und innerer Stabilität, wenn wir unseren Königsweg zur Entspannung (er-)kennen und jederzeit dann gehen können, wenn wir Entspannung brauchen. Was Ihnen gut tut, ist für Sie richtig.

Mehr davon?      Gerne:  www.KS-Labs.de, zum Beispiel hier

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<![CDATA[Corona erhöht psychischen Stress]]>https://ks-labs.de/corona-erhoht-psychischen-stress/Ghost__Post__5fa27ab1f7734517cfddacd8Wed, 04 Nov 2020 10:05:45 GMT

Nach einer Auswertung der Krankenkasse AOK Nordost sind in den ersten acht Monaten 2020 Brandenburger aus psychischen Gründen länger krankgeschrieben gewesen als im Vorjahreszeitraum. Im Schnitt 27,7 Tage fehlten Versicherte wegen psychischer Erkrankungen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Wert um rund 13 Prozent.
Alexander Kugelstadt, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie vermutet, daß der Anstieg mit der Corona-Pandemie zu tun habe: "Bei vielen Patienten mit Angsterkrankungen haben sich die Symptome seit Beginn der Pandemie verschlimmert." Auslöser seien unter anderem Sorge vor einer Ansteckung mit dem Virus, Angst um Angehörige oder vor einem Verlust des Arbeitsplatzes.
Bundesweit waren es noch mehr Fehltage: 29,3 Tage fehlten psychisch erkrankte Versicherte im Schnitt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag der Anstieg demnach bei rund 16 Prozent.  (dpa) 30.10.2020

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<![CDATA["Dauerstress"-Produzenten Kränkung und Trauma: Heilbar durch Energetisches Coaching?]]>https://ks-labs.de/die-dauerstress-produzenten-krankung-und-traum/Ghost__Post__5f845d72f7734517cfddac4fMon, 12 Oct 2020 14:05:33 GMT

Traumatisierende Erlebnisse können sehr unterschiedlich ausgelöst werden: Durch Haushalts- oder Verkehrsunfälle, schwere Krankheitserfahrungen, der Verlust eines geliebten Lebewesens, Naturkatastrophen, Kriegserlebnisse, Vernachläs­sigung in der Kindheit oder sexualisierte Gewalt, jeweils als Teilnehmer oder aber auch als Beobachter oder sogar als Medienbeobachter.
(Zu diesen möglichen Folgen des Medienkonsums gleich mehr.)

Grundsätzlich stehen uns bei empfundener Gefahr - genetisch verankert und im Stammhirn verortet - drei evolutionäre Überlebensstrategien zur Verfügung: Angriff, Flucht, oder „toter Mann“ ( das sog „Erstarren“).

Können wir fliehen oder uns erfolgreich verteidigen, stellt sich im Organismus danach meist binnen Tagen das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Gelingt es nicht, die in einer bedrohlich empfundenen Situation mobilisierte Energie später nicht irgendwie wieder zu entladen,  bleibt diese Energie in den Körper­systemen gefangen, wird zu einem „steckengebliebenen Gefühl“, einer "Kränkung"  einer andauernden „Energieblockade“.
Wir sind weiterhin in einer Art spezifischem Alarmzustand, unser Stresslevel ist über das gute Maß dauerhaft erhöht, wir sind (mini-)traumatisiert.

Gefühle sind schneller als der Verstand

Oftmals rücken sog. „Auslöser“ diese Sonderform des  Stresses in unsere eigene Wahrnehmung: Der berühmte Boxer Max Schmeling schreibt in seiner Biografie, daß ihm das knirschende Geräusch, das beim Zertreten eines Käfers oder einer Wespe entstehe, vollkommen unerträglich gewesen sei. Gut, dass er dieses Ge­heimnis erst im Alter preisgegeben hat, er wäre wehrlos gewesen in dem Moment, in dem ein Zuschauer ein Insekt zertreten hätte.

Es gibt andere Menschen, die sich vor einem laufenden Fön fürchten, vor grünen Äpfeln oder vor spiegelnden Wasserflächen. Diese Beispiele zeigen deutlich, daß wir uns hier nicht in einem vernünftigen, sondern in einem vorvernünftigen Bereich bewegen. Gefühle sind schneller als der Verstand.

Zwar findet unsere Vernunft es unvernünftig, sich vor Äpfel, Fönen oder Hosen­knöpfen zu fürchten, sogar lustig, aber für die Betroffenen sind es real zuschlagen­de schnelle Gefühlsreaktionen, die ihr Leben einschränken, z.T. sogar zur Hölle machen. Akzeptierte Formen sind Lampenfieber, Redeangst, Höhenangst und andere mehr. Der Grundmechanismus ist bei allen gleich.

Auch die Beobachterrolle und die Rolle, die Medienkonsum führen kann, wird meist unterschätzt: In mein Coaching kam eine Dame, die - wie schon oft - in die USA geflogen war und – zum ersten Mal auf dem Rückflug – mit massiver Flug­angst zu kämpfen hatte. Schließlich konnten wir mit verschiedenen Methoden einkreisen, daß sie in den USA einen Fernseh­bericht gesehen hatte von einem Air-France-Flug, der unmittelbar nach dem Start abgestürzt war. Das Bearbeiten dieser scheinbar harmlosen Fernseh­zuschauer­situation hatte zur Folge, daß ihre höchst reale Flugangst verschwand.

In einem anderen Fall ließ sich eine „unbegründete“ Angst einer erwachsenen Dame vor Tauben, v.a. Taubenansammlungen auf das heimliche Schauen des Films „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock in ihrer Kindheit zurückführen und erfolgreich lösen. Ein späterer Dankeschöngruß kam vom Markusplatz in Venedig, dem Tauben-Hotspot Italiens. Das Foto zeigte eine lachende Klientin inmitten der Tauben, die sie fütterte.

„Steckengebliebene Gefühle“ sind unvorhersagbar, aber testbar durch z.B. kinesiologische Muskeltests und allermeist zu lösen

Es geht nicht darum, ob – vernünftig gesehen – eine reale Gefahr bestand, sondern darum, ob diese Gefahr empfunden wurde.

Schon in der Evolution sind solche Fehlalarme erfolgreich: Es ist besser, ich erschrecke gelegentlich vor einem Stock, weil ich denke, es sei eine Schlange, als dass ich eine Schlange übersehe und denke, es sei ein Stock (Die hochgiftige afrikanische Puffotter stellt sich tot, wenn sich Menschen nähern, und viele Unfälle mit ihr ereignen sich beim Brennholzsammeln).

Von 100 Menschen, die einen schweren Unfall miterleben, bleibt die Mehrheit untraumatisiert (weil deren Verarbeitungsprozesse binnen Tagen erfolgreich funktionieren), aber ein meist niedrig zweistelliger Prozentsatz trägt ab dem Ereignis messbare energetische Unfallfolgen mit sich und ein dadurch dauerhaft erhöhtes Stresslevel.

Vorhersagen, wen es trifft, sind nicht möglich: Bei jahrzehntelang erfahrenen Unfallhelfern kann plötzlich eine einzige Situation das Zuviel bedeuten.

Und: Traumatisierungen können auch übernommen werden, z.B. Kriegs­erinnerungen oder auch die pränatale Bedrohung im Mutterleib (z.B. bei Tod eines Zwillings), übernommene Gefühle von Erwachsenen, die uns als waches, aber noch verständnisloses Kind etwas bedeuten.

So können Sie viele (Mini-)Traumatisierungen selbst erkennen

Bei weitem nicht alle (Mini-)Traumatisierungen sind den Betroffenen bewusst. Hinweisgeber können jedoch überraschend auftretende negative Gefühle sein, für die man keine Erklärung hat.

So prüfen Sie sich selbst: Ist eine zurückliegende unangenehme Situation, an die Sie im „Jetzt“ zurückdenken,  bloße Erinnerung, dann ist es „erlebtes Abenteuer“. Das fühlt sich gut an.

Reicht das bloße Zurückdenken an die unangenehme Situation aus, um sofort im Jetzt wieder negative Gefühle zu bekommen, besteht der Anfangs­verdacht eines „steckengebliebenen Gefühls“, einer Kränkung oder „(Mini-)Traumatisierung.
Dasc fühlt sich oft garnicht gut an, ist immer noch belastend.

Stresslevel „tieferlegen“ durch Lösen „steckengebliebener Gefühle“?

Energetisches Coaching bedeutet in diesem Fall, gemeinsam mit dem Klienten bei wachem Bewusstsein den Versuch zu unternehmen, Trauma-Ursachen ein­zukrei­sen und durch erprobte angeleitete körperbezogene Vorgehensweisen zu ver­bessern und/oder ganz zu lösen. Dabei wird der Klient nur an der Schulter und am Handgelenk berührt (für diagnostische Muskeltests).

Es ist auch nicht notwendig, nochmals „durch“ die traumatisierende Situation zu gehen, sondern es geht darum, mit bestimmten angeleiteten Übungen die Bewertung Ihres Körpers für diese Situation zu verändern, „Auslöseknöpfe“ für die negativen Gefühle stillzulegen.

Die Vorgehensweisen sind medikamentenfrei und erfolgen bei wachem Bewusst­sein. Gelöste Belastungen haben u.a. den positiven Effekt, daß sie das Anspan­nungs­level des Betroffenen deutlich reduzieren; eine elegante Methode, die eigene Stressbelastung dauerhaft zu senken.

Der erfolglose Versuch ist für Sie kostenfrei

Energetisches Coaching ist für Sie kostenfrei, wenn es uns nicht gelingt, eine dauerhafte wesentliche Verbesserung der Gefühlssituation zu bewirken.
Dies ist keine Erfolgs­garantie (Menschen sind verschieden!), aber eine Einladung, den Versuch zu machen.
(Es ist nicht notwendig, dass Sie selbst – in ihren „vernünftigen Denken“ - an die Wirksamkeit der Vorgehensweisen glauben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich in meiner ersten Begegnung mit energetischem Coaching dieses „ziemlich bescheuert“ in der Vorgehensweise fand. Nun - das hat sich gelegt ...)

Es gilt: Wer heilt, hat recht.


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<![CDATA[Lernen, die Ebene zu lieben]]>https://ks-labs.de/lernen-die-ebene-zu-lieben/Ghost__Post__5f6e0240f7734517cfddabcaFri, 25 Sep 2020 15:04:13 GMT

Wer beginnt, eine neue Fähigkeit zu erlernen, die außerhalb der bisherigen Routinen stattfindet (z.B. seine Fähigkeit, sich zwischendurch zu entspannen), wird bemerken, dass sein Dazulernen nicht gleichmäßig erfolgt.

Am Anfang geht es schnell voran, aber irgendwann stagniert der Lernfortschritt, wir scheinen einen Höhepunkt überschritten zu haben, ja der Lernfortschritt „ging schon mal besser“.

Grafisch ließe sich das etwa so darstellen: Wir haben einen kleinen Gipfel überschritten und befinden uns auf einer Ebene, es geht scheinbar nicht mehr höher hinauf.

Lernen, die Ebene zu lieben

Wer jetzt resigniert und das regelmäßige Üben vernachlässigt, weil es ja scheinbar nicht mehr höher geht, verschenkt seine besten Möglichkeiten.

Im Untergrund passiert nämlich gerade auf dieser „Ebene“ sehr viel: Im Gehirn schalten sich neue Verbindungen, die zu einem Fundament für die nächste positive Entwicklungsstufe werden könnten,  - wenn wir nicht im Üben nachlassen.

Das Mantra lautet: Lernen, die Ebene zu lieben.

Denn wenn wir die Ebene aushalten, und trotzdem weiter üben, kommt der Tag, an dem uns plötzlich das Unerwartete gelingt. Plötzlich startet eine neue Lernkurve, es geht - beglückend gut - weiter voran, ein gutes Stück des Wegs aufwärts, …  aber irgendwann stagniert der Lernfortschritterneut, wir scheinen wieder einen Höhepunkt überschritten zu haben, ja „es ging schon mal besser“.

Grafisch ließe sich das so darstellen: Wir haben erneut einen kleinen Gipfel überschritten und befinden uns wieder auf einer (nun höhergelegenen) Ebene, "vielleicht geht es ja nun nicht mehr höher hinauf"  ….

Lernen, die Ebene zu lieben

Erneut könnte man nun frustriert sein, resigniert dass Üben aufgeben, nicht mehr weiter lernen. Aber es ist wie oben: Wer das regelmäßige Üben vernachlässigt, weil er "die Ebene nicht liebt", weil es ja scheinbar nicht mehr höher geht, verschenkt seine weiteren Lernmöglichkeiten.

Im Untergrund passiert nämlich gerade  auf  dieser „Ebene“ sehr viel: Im Gehirn schalten sich neue Verbindungen, die zu einem Fundament für die nächste positive Entwicklungsstufe werden können, … wenn wir nicht im Üben nachlassen ...

Das Mantra für beständiges Dazulernen lautet:
Lernen, die Ebene zu lieben.

Hinweis in eigener Sache: Ich schmücke hier mit "fremden Federn", denn ich verdanke diesen Gedanken einem Vortrag von Vera Birkenbihl, den ich als Student gehört habe. Das ist schon eine ganze Weile her. Leider habe ich mir damals ihre Quelle nicht notiert und es ist mir bisher nicht gelungen, diese zu recherchieren.

Falls mir da jemand weiterhelfen kann, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

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<![CDATA[Diese sieben fundamen­talen Denkfehler blockieren den besseren Umgang mit Stress, Belastung und Burnout]]>https://ks-labs.de/7-denkfehler-beim-umgang-mit-stress/Ghost__Post__5ef1bf6cf7734517cfdda7edMon, 17 Aug 2020 08:40:00 GMTDenkfehler #1: Stress kommt von außen, wir werden gestresst und sind hilflosDiese sieben fundamen­talen Denkfehler blockieren den besseren Umgang mit Stress, Belastung und Burnout

Ich lade Sie ein zu einem Gedankenexperiment:

Drei Menschen steigen auf einen Berg

Der Erste hat einen äußeren Antreiber. Stellen wir uns vor,  dass hinter ihm ein Zweiter mit einer Peitsche steht. Jedes Mal, wenn unser erster Bergsteiger langsamer geht oder gar stehen bleibt, schlägt sein Hintermann  ihm mit der Peitsche auf den Rücken. Unser erster Bergsteiger wird sich unwillig bewegen, aber er wird in Bewegung bleiben und das auch, wenn sein "Antreiber", der Mensch mit der Peitsche, heimlich stehen bleibt, und seinen Vordermann alleine weiterziehen lässt. Für den Vordermann reicht der Gedanke, er könnte geschlagen werden, als Antrieb aus.

Der zweite Bergsteiger hat einen inneren Antreiber. Er sagt sich beständig: „Ich muss auf diesen Berg steigen. Ich muss trainieren. Um 16:00 Uhr fährt die letzte Bergbahn, die muss ich schaffen.“ Auch er wird eher unwillig in Bewegung bleiben.

Der dritte Bergsteiger freut sich auf die Bergtour. Er sagt sich: „Ich wandere gern. Die Natur ist schön. Je höher ich steige, desto weiter geht mein Blick. Der Alpen­verein sagt ‚300 Höhenmeter in der Stunde ist ganz schön sportlich‘ - wollen doch mal sehen, ob ich das schaffe.“

Drei Menschen sind auf denselben Berg gestiegen d. h., sie haben dieselbe physikalische Arbeit geleistet. Aber werden sie in gleicher Befindlichkeit auf dem Berg ankommen?     Nein.

Vermutlich wird es dem dritten Bergsteiger deutlich besser gehen als den beiden anderen. Es ist also nicht allein die physikalisch verrichtete Arbeit, die uns an­strengt. Auch unsere innere Einstellung spielt eine immense Rolle (und - genau genommen - noch mehrere weitere Faktoren, die ich hier zurückstelle).

Beim Phänomen Stress haben wir eine ähnliche Konstellation. Wer glaubt, dass er an seinem Stress keinen Anteil hat, begibt sich in einen Zustand selbst geschaf­fener Hilflosigkeit. Diese "Hilflosigkeit" ist auf den ersten Blick bequem, denn wir sind für unser Leiden ja nicht verantwortlich. Auf den zweiten Blick blockiert dieses scheinbar  hilflose Elend unsere Selbstheilungs­fähigkeiten, also Ressourcen, die starke Selbstheilungskräfte in uns freisetzen können.

Weil sich viele Menschen in diesem Zustand bequemer Hilflosigkeit eingerichtet haben, ergibt sich zusätzlich ein Herdeneffekt: Es muss richtig sein, weil es ja alle so machen. An einem Wand-Graffiti las ich einmal: „Scheiße muss gut schmecken. Milliarden Fliegen können nicht irren.“

Sind "Stressoren" für uns alle gleich?

Etwas unübersichtlich wird das uns „stressende“ Gelände noch durch eine weitere falsche Annahme: „Stressoren sind für alle Menschen gleich.“

Auch diese Annahme ist ein paar Überlegungen wert: Überlegen Sie einmal für sich, ob sie z.B. das Geräusch eines satt brabbelnden Zwölfzylindermotors stresst oder erfreut, und ob die Freude auch anhalten würde, wenn er sie nachts um drei aus dem Schlaf reißt?

Erfreut oder stresst es sie, wenn jemand ihr Büro betritt mit den Worten „wir müssen alles ganz anders machen“, und einen mehrwöchigen Planungsvorlauf umwerfen will? Erfreut oder stresst sie das Geräusch spielender Kinder? Was freut und was stresst sie? Gilt das, was für Sie gilt, gleichermaßen für alle Menschen? Sicherlich nicht!

Mich zum Beispiel bringen die Stimmen und Rufe spielender Kinder in der Distanz auf gute Gedanken. Wenn die Nachbarskinder im Garten waren, machte ich das Fenster meines Arbeitszimmers auf. Meistens hörte ich gleichzeitig, wie zwei Stockwerke höher eine ältere Dame ihre Fenster mit einem sehr vernehmlichen Klappen schloss. Ihr war schon der Gedanke an Kinderspiellärm zu viel.

Wenn wir uns selber auf die Schliche kommen und erkennen lernen, was uns in unserer Umwelt stresst und was uns entspannt, bekommen wir mächtige Hebel zur besseren Selbststeuerung in die Hand.

Stress ist kein Ungeheuer oder Monster, das in einem Busch hockt und nach dem Zufallsprinzip ausgewählte harmlose Passanten anfällt.

Stress kommt nicht von außen, sondern wir stressen uns selbst, jeder nach seinem Typ  und seiner Vorgeschichte, auf seine persönliche Weise.Stressoren („Stressknöpfe“) sind Typ-Sache (Präferenz) und abhängig von der eigenen emotionalen Prägung. Es gibt Sonderfälle, aber jeder kann entspannen lernen.

Denkfehler #2: Entspannung, d.h. Stressabbau kann nur in der Freizeit stattfinden, nicht jedoch am Arbeitsplatz: Arbeit ist Dauerspannung

Viele Menschen kennen den Begriff work-life-Balance, der ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben als Ziel vorzugeben scheint. Arbeit und Leben scheinen Gegenpole zu sein, sich an unterschiedlichen Enden einer Balkenwaage zu befinden, die es im Gleichgewicht zu halten gilt, will man gesund und leistungs­fähig bleiben. Arbeit und Leben stehen im Widerspruch zueinander, entweder man arbeitet, oder man lebt.

Folgerichtig scheint zu sein, dass Entspannungsseminare in der Freizeit statt­finden, einmal die Woche in einem abgedunkelten Raum, auf einer Wolldecke liegend, veranstaltet durch die Krankenkasse. Arbeitszeit jedoch ist - nach dieser Sichtweise - dunkelrote Dauerspannung. Das war "schon immer so" und "gehe nicht anders". Punkt.

Andere Menschen glauben, dass zur Entspannung ein mindestens dreiwöchiger Urlaub notwendig ist. Darunter "brauche man erst gar nicht anfangen"…  Punkt.

Beide Sichtweisen halte ich für falsch. Arbeitszeit ist Lebenszeit. Wegen Über­lastung ausgefallene Mitarbeiter verursachen hohe Arbeitsausfallkosten, in Deutschland im Moment jährlich mehr als 11 Milliarden €, ganz abgesehen von dem menschlichen Leid, dass damit verursacht wird. Kluge, nachhaltig denkende Unternehmer überfordern ihre Mitarbeiter nicht.

Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um zu verstehen, dass es nicht die Arbeits­situation ist, die Menschen krank macht. Als Kommunikationstrainer habe ich unter anderem in Call-Centern an vielen fremdbestimmten Arbeitsplätzen Einzelcoachings durchgeführt. Dabei erlebte ich in mehreren Unternehmen, das zwei Mitarbeiter sehr zeitnah oder sogar am gleichen Tag  eingestellt wurden und über mehrere Jahre sehr ähnliche oder sogar identische Arbeitsplätze hatten. Trotzdem war ihr Gesundheits­zustand sehr unterschiedlich: der eine war gesund und leistungsfähig und der andere hatte eine dicke Krankenakte. Einer antwortete mir auf die Frage wie es ihm gehe: „Danke, sehr gut. Die halbseitige Lähmung, wegen der ich sechs Wochen im Krankenhaus war, ist wieder zurückgegangen.“ Wenn es nur der Arbeitsplatz wäre, der krank macht, müssten beide Mitarbeiter gleich krank oder gleich gesund sein.

Ein Trainerkollege von mir bekam Tinnitus, quälende Ohrgeräusche. Er ging zum Arzt. Der fragte ihn nach seinem Beruf, und sagte dann: „Tja, Herr …, Sie haben einen stressigen Beruf. Arbeiten sie weniger!“ Das war das Ende der ärztlichen Beratung. Der Trainerkollege kam zu mir und sagte, er wolle nicht weniger arbeiten, er arbeite gern, es mache ihm Spaß.

Ich brachte ihm einige, für ihn angepasste Kurzzeit-Entspannungsübungen bei und sagte: „Mache diese Übungen, von denen jede nur ein bis 2 Minuten dauert, siebenmal verteilt über den ganzen Arbeitstag. Gehe nicht gemeinsam mit den Seminarteilnehmern in die Pause, sondern bleibe im Raum, mache eine Kurzzeit-Übung und gehe dann in die Pause. Fahre nicht sofort nach Seminarende auf die Autobahn, sondern bleibe im Raum, mache eine Kurzzeit-Entspannungsübung und fahre dann auf die Autobahn. Schaue nicht, wenn die Möglichkeit besteht, in deine Mails, sondern mache eine Kurzzeit-Entspannungsübung und schaue dann in deine Mails.“

Das Ergebnis dieser neuen Lebensweise war, dass der Tinnitus sich nach drei Wochen abschwächte und nach zweieinhalb Monaten ganz verschwand, ohne dass der Kollege seinen arbeitsintensiven Lebenswandel anderweitig veränderte.

Der geschilderte Fall bedeutet nicht, dass jeder Tinnitus auf diese Art und Weise zu bändigen ist, denn wir bewegen uns in einem Bereich außerordentlich großer Komplexität, aber jeder Fall ist einen Selbstversuch mit Kurzzeit-Entspannungs­methoden wert. Im genannten Beispiel (Kein Einzelfall!) ist es gelungen, einen angespannten Menschen, dessen Körper deutliche Warnsignale gesendet hat, medikamentenfrei, damit nebenwirkungsfrei und ohne Einschränkungen seiner Arbeitszeit und Arbeitskraft wieder zu stabilisieren. Auch ein dreiwöchiger Urlaub hätte ihm bei ansonsten unveränderter Lebensweise vermutlich nicht oder nur vorübergehend weitergeholfen.

In der Medizin gilt der Grundsatz: „Wer heilt, hat Recht.“ Auch für ungewöhnliche Vorgehensweisen soll also gelten: Haben die Vorgehensweisen dazu geführt, dass es dem Probanden deutlich besser geht, waren sie richtig.

Der eigentliche Gegner ist nicht die Anspannung, sondern die Dauerspannung. Wenn es gelingt, diese Dauerspannung mehrmals am Tag zu unterbrechen, ist dies ein wertvoller Beitrag zur Gesundung und zur Gesund­erhaltung am Arbeitsplatz, zur Burnoutprävention. Es ist übrigens auch ein Beitrag zu besserer Konzentrationsfähigkeit. Das bestätigen auch frühe Unter­suchungen zur Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern: Gruppen, die pausenlos Rechenaufgaben unter Druck bewältigen mussten, haben weniger weggeschafft und hatten eine höhere Fehlerquote als Gruppen, denen kurze Pausen erlaubt waren. Letztere haben – nota bene – obwohl sie Pausen gemacht haben, insgesamt auch mehr weggeschafft als die Pausenlos-Gruppe.

Wer sich über Jahre hinweg in eine Grundbefindlichkeit der Dauerspannung hineinmanövriert hat, sollte sich ein paar Wochen Zeit geben, bis die regelmäßig angewandten Kurzzeit-Entspannungsübungen Wirkung zeigen. Falls die erwünschte Wirkung sich (noch) nicht - oder noch nicht intensiv genug - einstellt, kann qualifizierte Übungsanleitung durch einen Profi oft weiterhelfen und/oder die Identifikation der individuell verschiedenen Anspannungs­auslöser. Hilfreich in diesem Fall ist ein  Coaching.

Dass jeder Mensch sich, richtig angeleitet, binnen 1 bis 2 Minuten entspannen kann, lässt sich auch mit Anspannungsmessgeräten (Demo-Video, 6:25 min) und durch kinesiologische Muskeltests überzeugend demonstrieren und belegen.

Entspannung in kurzer Zeit, an jedem Ort, auch in Belastungssituationen, ist also keine Frage des ob, sondern des richtigen Know-how, der richtigen Anleitung, der individuell- passgenauen Übungsvorgehensweisen.

Richtig ist also: Wer gelernt hat, wie es geht, kann Leistung und Spannung in Balance bringen und halten, auch und gerade am Arbeitsplatz, z.B. durch wirkungsstarke Mini-Übungen, die Wartezeiten und Pausen sinnvoll nutzen.

Nur entspannte Mitarbeiter sind kreativ, motiviert, ausdauernd und bleiben gesund. Arbeitszeit ist Lebenszeit. Gefordert ist keine work-life-Balance, sondern eher eine work-mind-Balance oder eine work-body-mind-soul-Balance (siehe hierzu auch Denkfehler #6).

Denkfehler #3: Entspannung kommt von allein, durch Nichtstun: Passivsein heißt schon erholen

Um Denkfehler Nummer 3 besser verstehen zu können, hilft es, einen Blick auf die ursprüngliche Funktion von Anspannungsverhalten zu tun.

Ich wurde vor einigen Jahren nach Namibia eingeladen, um dort für die deutschen höheren Privatschulen im südlichen Afrika ein Seminar zu halten. Weil ich schon dort war, beschloss ich, mir eine Woche lang die Wildnis zu besehen, und flog zur Mokuti Lodge an der Etoscha-Pfanne, eine für ihren Wildreichtum berühmte Gegend. Bei geführten Jeepexkursionen hatte ich viele beeindruckende Möglich­keiten, Wildtiere in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Die Europäer haben die Uhr erfunden, und die Afrikaner die Zeit.“ Gazellenrudel haben die meiste Zeit am Tag nichts anderes zu tun als friedlich in der Savanne zu stehen und zu äsen, ein ausgesprochen harmonisches Bild, das sich sehr selten – und das sind dann Beobachter-Höhepunkte – und dann blitzartig in eine rasende Flucht wandelt, weil ein hungriger Löwe versucht, eine Gazelle zu erwischen. Nach sechs oder 7 Minuten ist es vorbei, so oder so, und ein neues stundenlanges friedliches Äsen kann beginnen.

Die Grundfunktion unseres eigenen Anspannungsprogrammes reicht in die Savannen-Zeit des Menschen zurück. Es ist eigentlich ein Überlebensprogramm, das uns für sechs oder 7 Minuten Höchstleistung und volle Energie zur Verfügung stellen soll. Anders als im Lebensalltag einer Gazelle hält uns das heutige menschliche Arbeitsleben nicht im Jetzt, sondern in Anspannung. Ich habe Arbeitsplätze besucht und erlebt, an denen – im übertragenen Sinn – alle 10 Minuten ein Löwe durchkommt.

Und das ist zu oft, als dass wir darauf vertrauen könnten, dass „es“ uns von alleine entspannt.

Logische Folge: Wir sollten lernen, uns selbst aktiv zu entspannen.

Ein Mensch hat Feierabend, sitzt auf seinem Sofa, und scheint zu entspannen. Meistens sieht es jedoch nur so aus: In seinem Inneren laufen weiterhin gedankliche Planungsprozesse ab, die seine Entspannung verhindern. ("Ich sollte noch Rasenmähen, die Steuererklärung ist noch nicht fertig, bald kommende Freunde zum Abendessen, und außerdem hat mein Chef eben noch eine E-Mail geschrieben, die mich erst zu Hause auf dem iPhone erreicht hat…").

Unser genetisch fest eingebautes Entspannungsprogramm, das sich vor 50.000 Jahren in der Savanne bewährt hat, ist von den Anforderungen der modernen Zivilisation überfordert. Deswegen ist es notwendig, proaktives entspannen zu lernen, wenn wir uns aus der schädlichen Dauerspannung holen wollen. Still auf dem Sofa sitzen reicht nicht aus. Wenn wir uns selbst nachhaltig gesund erhalten wollen, erfordert das neue „Bedienelemente“ für unsere individuelle, persönliche Selbststeuerung und Selbststabilität.

Richtig ist also: Entspannung erfordert von uns proaktive Verhaltensweisen, eigenes Mitmachen und Gewusst-wie in Einstellung und Denkweisen, einfach und besser als bisher.  

Falsche Einstellung, das falsche Mentalkonzept kann trotz – äußerlich gemachter – Pausen die natürliche Entspannung blockieren, bis zum Burn out, zur völligen Erschöpfung.

Denkfehler #4:
Wir können weitermachen wie bisher.
Die bisherigen Methoden im Umgang mit uns selbst in Unternehmen und im Gesundheits­system genügen.

Die Wirklichkeit in unserer übertakteten Gesellschaft ist so: Die Zahl psychischer Erkrankungen wächst jedes Jahr. Binnen zwanzig Jahren hat sich die Zahl der psychischen Erkrankungen aus dem Arbeitsplatz heraus verdreifacht.

Diese sieben fundamen­talen Denkfehler blockieren den besseren Umgang mit Stress, Belastung und Burnout
Quelle: Die Techniker
Diese sieben fundamen­talen Denkfehler blockieren den besseren Umgang mit Stress, Belastung und Burnout
Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen Depression
Diese sieben fundamen­talen Denkfehler blockieren den besseren Umgang mit Stress, Belastung und Burnout
Quelle: Spiegel 6 / 2012

Dieser Trend ist bis heute, 2020, ungebrochen und scheint zu korrellieren (= zusammenzuhängen, parallel zu laufen) mit dem Trend universeller Erreichbarkeit durch iPhone, E-Mails und andere digitale Helferlein, die uns allgegenwärtig durchs schöne neue digitale Leben begleiten.

Verlässliche Hilfe zur Selbsthilfe scheint nicht in Sicht. So lange die Selbstmord­rate bei Ärzten zweieinhalbmal so hoch ist wie beim Durchschnitt der Bevölke­rung, wird man zumindest sagen können, dass nicht jedes Mitglied der Ärzteschaft qualifizierter Berater bei Überlastungsfragestellungen sein kann, auch wenn es mit Sicherheit hochqualifizierte und kenntnisreiche Ärzte auch zu diesem Thema  gibt.

Nach einem Burnout liegt allein die Wartezeit für den Beginn therapeutischer Hilfe und Kur bei zwei bis vier Monaten, in denen die Betroffenen eher allein­gelassen sind. Es entstehen lange Ausfallzeiten und hohe Kosten, für jeden Betroffenen, die Unternehmen und die Allgemeinheit.

Denkfehler #5:
Anti-Stress-Seminare sind was für „Weicheier“ und „Minder-Engagierte auf Seminarurlaub“  (Zitate aus der Unternehmenspraxis)

Richtig ist: Gerade die Engagierten, die unersetzlichen Leistungsträger sind mehr burnout-  und depressionsgefährdet als das Mittelmaß. Wer sich abfällig über Burnout-Betroffene äußert, vergisst dabei sein eigenes Versagen: zumindest hat im Umfeld das Burnout-Betroffenen niemand rechtzeitig erkannt, dass sich ein Mitarbeiter auf dem kritischen Pfad befand.

Leider ist es in nicht wenigen Unternehmen immer noch so, dass Mitarbeiter „auf Verschleiß gefahren“ werden. Daran haben Führungskräfte einen großen Anteil. Wenn in einem gestressten Team die Führungskraft ausgewechselt wird, zeigt sich häufig, dass die Stressmechanismen mitsamt dieser Führungskraft verschwinden.

Eine nachhaltigere Sichtweise für alle Beteiligten zeigt uns Steven Covey in seinem höchst lesenswerten Buch „Die sieben Wege zur Effektivität“ mit der Fabel von der Gans, die goldene Eier legt:

„Das ist die Geschichte eines armen Bauern, der eines Tages im Nest seiner Lieblingsgans ein glänzendes goldenes Ei entdeckt. Zunächst denkt er, es müsse sich um eine Täuschung handeln. Aber statt das Ei beiseite zu legen, beschließt er doch, es schätzen zu lassen. Das Ei ist aus reinem Gold! Der Bauer kann sein Glück kaum fassen. Am nächsten Tag wiederholt sich das Ereignis, und er staunt noch mehr. Tag für Tag läuft er nach dem Erwachen zum Nest und findet ein goldenes Ei. Er wird sagenhaft reich. Es scheint alles zu schön, um wahr zu sein.

Aber mit seinem wachsenden Reichtum kommen auch Gier und Ungeduld. Der Bauer will nicht mehr jeden Tag auf das goldene Ei warten, sondern die Gans schlachten und alle Eier auf einmal haben. Aber als er die Gans aufschneidet, ist sie leer. Keine goldenen Eier – und keine Möglichkeit mehr, noch welche zu bekommen. Der Bauer hat die Gans vernichtet, die ihm die goldenen Eier produziert hat.

Ich meine, dass in dieser Fabel ein Naturgesetz steckt, ein Gebot – die grundlegende Definition von Effektivität. Die meisten Menschen verstehen Effektivität gemäß dem Paradigma des goldenen Eies so: je mehr man produziert, desto mehr schafft man, desto effektiver ist man.

Aber die Geschichte zeigt, dass wahre Effektivität eine Funktion von zwei Dingen ist: dem, was produziert wird (den goldenen Eiern), und dem produzierenden Faktor oder der Kapazität zu produzieren (der Gans).

Wenn ihr Lebensmuster nur auf goldene Eier ausgerichtet ist und die Gans vernachlässigt, wird es Ihnen bald an dem Faktor fehlen, der die goldenen Eier produziert. Wenn Sie sich andererseits nur um die Gans kümmern und die Eier ignorieren, werden sie bald nichts mehr haben, um sich selbst oder die Gans zu ernähren.

Effektivität beruht auf dem Gleichgewicht – dem, was ich das P/PK- Gleich­gewicht nenne. P steht für die Produktion der gewünschten Ergebnisse, die goldenen Eier. PK steht für Produktionskapazität, die Fähigkeit oder den Faktor, die goldenen Eier zu produzieren.“

Menschen, Teams, Abteilungen, Bereiche, Unternehmen tun gut daran, burnoutgefährdeten Kolleginnen und Kollegen Hilfestellungen zu geben, damit diese wieder in die Balance kommen.

Womit wir beim Thema dieser Internetseite KS-Labs sind ...

Denkfehler #6:
Anspannung entsteht im Kopf und kann nur über den Kopf, also nur durch bewusstes Denken wieder abgebaut werden.

In unserem Bildungssystem bewegen wir uns zumeist im Bereich des bewussten, rationalen,“ vernünftigen“ Denkens. Kopfleistungen des „richtigen“ Erinnerns werden belohnt. Nicht nur ich bezeichne unsere Ausbildungsgänge als “verkopft“. Vielleicht haben wir es dabei immer noch mit den letzten Ausläufern der Auf­klärung zu tun, unter dem berühmten Leitsatz von René Descartes: „Ich denke, also bin ich.“

Die Bewunderung des rationalen Denkens hat beigetragen zu der Vorstellung, dass vernünftiges Denken unsere Welt beherrscht. Der Mensch ist in dieser Vorstellung eine Art Gerüst, das dieses ach so wichtige Großhirn schützt und durch die Gegend trägt. Tiere denken nicht bewusst, der bewusst denkende Mensch stehe einzig da in der Schöpfung, er sei die „Krone der Schöpfung“.

Es war Charles Darwin, der einen Selbstversuch zur Macht des bewussten Denkens unternommen hat. In einem Terrarium, sicher verwahrt hinter hochfestem Glas, hielt man eine angriffslustige und hochgiftige Schlange. Darwin sagte sich: “Ich weiß,“ (vernünftiges Denken) „dass diese Schlange mich nicht verletzen kann, denn zwischen ihr und mir ist dickes Sicherheitsglas. Ich kann also einen Angriff von ihr aushalten, denn die Schlange wird durch die Glasscheibe gestoppt.“ Er näherte daraufhin sein Gesicht, geschützt durch die Glasscheibe, der Schlange, diese griff an – und als sich Charles Darwins „vernünftiges Bewusstsein“ wieder zuschaltete, befand er sich mitten im Raum, mehrere Meter von der Stelle ent­fernt, an der in sein „vernünftiges Bewusstsein“ eigentlich hätte halten wollen.

Jeder kann diese Erfahrung selbst machen, wenn er versehentlich auf eine heiße Herdplatte greift. Im Biologieunterricht in der Schule wurde mir dazu folgendes Reiz-Reaktionsmodell vermittelt: Die Nerven an den Kuppen der Finger empfinden die Hitze und melden diese ans Großhirn. Dieses trifft die vernünftige Entscheidung, die Hand zurückzuziehen und gibt diesen Befehl über die Nerven an die Muskeln. Diese ziehen die Hand zurück.

Wer sich jedoch in so einem Fall selbst beobachtet, stellt fest, dass dieser "Befehlsablauf" in Wirklichkeit auch so läuft. Nur zuckelte unser vernünftiges Bewusstsein der tatsächlichen Aktion damit hinterher: die vernünftige Entscheidung wurde zwar getroffen, aber ein segensreicher, unterbewusster „Reflex“ hat die Hand schon längst vorher zurückgezogen und eine schwerere Verbrennung vermieden.

Seitdem man Menschen in Computertomografenröhren „beim Denken zusehen“ kann, kennt die Hirnforschung auch die Reaktionszeiten: Bis sich beim Menschen ein vernünftiger Gedanke auf den Weg machen kann, braucht es 0,9 Sekunden. Ein Gefühl (z.B. Angst, Ekel, Freude, Panik usw) ist schon nach 0,2 Sekunden unterwegs. Wer also mit vernünftigem Denken versucht, seiner schnell zu­schlagen­den Gefühle Herr zu werden, wird so erfolgreich sein wie ein Radfahrer, der versucht, mit einem Schnellzug mitzuhalten.

Es ist vollkommen richtig, unser staunenswert leistungsfähiges Großhirn als persönlichen Verbündeten nicht aus dem Blick zu verlieren. Wer sich bei seinen Selbstcoaching-Bemühungen jedoch auch an körperlichen Vorgängen, nicht nur am bewussten Denken, sondern auch an seelischen Prozessen u.v.a. orientiert, vervielfacht zwar die Komplexität, gleichzeitig erhält er bessere und viel mehr Ansatzpunkte zur Gelassenheit als über das bewusste Denken. Dass der Körper ein Dreiklang aus Körper, Geist und Seele ist, ist eine historische Vereinfachung. (Zur Frage, ob Vereinfachungen zulässig und sinnvoll sind, hier weiterlesen …)

Oftmals ist die Frage, wie wir unser Bewusstsein austricksen können, viel interes­santer und erfolgversprechender als das „vernünftige Denken“. Das soll nun nicht heißen, dass Esoterik und Irrationalität freie Bahn haben, es könnte aber sein, dass Sie, wenn sie persönlichen Erfolg mit ihrem neuen Stressvermeidungsstrategien haben wollen, dazu die Pfade verlassen sollten, diese in unserem Ausbildungs­system bisher gegangen sind.

Richtig ist also:  Aktive Stressvermeidung bedeutet eine bewusst bewirkte Balance von Körper, Geist und Seele. Nur ganzheitliche Betrachtung (sog. Embodiment) führt weiter.

Ihr Vorteil:  Bessere und mehr Ansatzpunkte für Gelassenheit, als Sie denken, sowohl im Bereich des Selbstcoachings als auch im Bereich der professionellen Helfer.

Hilfe gibt es für jeden, sie ist jedoch nicht für jeden gleich (siehe auch Eisbergmodell gegen Stress)

Denkfehler #7
Gestresstsein sei ein persönliches Problem:  „Das geht niemand etwas an.“

Dauerstressbedingte psychische Erkrankungen aus dem Arbeitsplatz heraus sind zu einem ernsthaften Problem geworden, das hohe Kosten und viel menschliches Leid ver­ursacht. Die Fallzahlen haben sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht (DAK-Gesundheitsreport 2019).

Die bisher getroffenen Maßnahmen reichen nicht aus. Unsere gesamte Gesell­schaft hat bisher zu wenig gelernt, mit Anspannung gut umzugehen. Es läuft etwas gewaltig schief.

Bei stressbedingten Erkrankungen passiert es immer noch zu oft, dass der Betroffene diskret aus seinem bisherigen Wirkungskreis verschwindet und nur das vertrauteste Umfeld mehr über seine konkrete Situation weiß.

Wenn ein Teammitglied „plötzlich“ ausfällt und wochen- oder – nicht selten - monatelang fehlt, ist dies ein mehrfaches menschliches und ein gesamt­gesellschaftliches Versagen:

  1. Führungskräfte haben versagt, denn sie waren nicht in der Lage, die sich aufbauende Notlage rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
  2. Die Personalentwicklung hat versagt, weil sie weder Mitarbeiter noch Führungskräfte für diesen konkreten Fall so trainiert und befähigt hat, dass die Frühwarnsignale für diesen drohenden Ausfall zu erkennen gewesen wären und man hätte rechtzeitig gegensteuern können.
    Vielleicht werden ja solche Maßnahmen schon im betroffenen Unternehmen angeboten, aber es ist nicht gelungen, die betroffenen Führungskräfte und Mitarbeiter zu erreichen.
  3. Das leitende Management hat versagt, weil – ganz abgesehen vom menschlichen Leid – ein betriebswirtschaftlicher GAU (größter anzunehmender Unfall) eingetreten ist: hohe Kosten entstehen durch Ausfallzeiten, die in keinem Verhältnis zu den wesentlich geringeren Präventionskosten stehen.
  4. Das gesamte Bildungssystem hat versagt, weil es Menschen immer noch zu wenig beibringt, wie sie sich selbst stabil in Balance halten können.
  5. Das Gesundheitssystem hat versagt, weil Vorsorge besser und kostengünstiger wäre als Heilen.
  6. Möglicherweise wird auch der Betroffene selbst das Gefühl haben, versagt zu haben. Im ungünstigsten Fall derart, dass er oder sie glaubt, allein „an allem schuld“ zu sein. Das ist jedoch ein Irrtum.

Zwar gibt es ein Prinzip der Selbstverantwortung für jeden Einzelnen. Wer jedoch andere Menschen benutzt, um gesellschaftliche oder privatwirtschaftliche Ziele zu erreichen, steht auch in der Verantwortung, diese gesund und leistungsfähig zu erhalten.

Unter diesem Deckmantel falsch verstandener Diskretion verbergen sich Hilflosigkeit, Systemmängel, Profitgier und Verantwortungslosigkeit.

Als Herr Peter Meyer, Senior Vice-President bei Bosch, einen Burnout erlitt, ging er proaktiv damit um und startete einen Blog im internen Firmenkommuni­kations­system. Dieser Blog entwickelte sich zum meistgelesenen Blog dieses Unternehmens, ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass viele Menschen unter der Übertaktung unserer Gesellschaft und Wirtschaft leiden.

Albert Einstein sagte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

Wer also einen konstruktiven Beitrag zur Lösung leisten möchte, ist eingeladen, seine bisherigen Denkweisen und Verhaltensweisen auf den Prüfstand zu stellen und anders zu agieren als bisher.

Ich freue mich über konstruktive Kritik, Verbündete, Multiplikatoren, Mitautoren und proaktive, die mithelfen, das adressierte Problem zu untergliedern und zu lösen.

Richtig ist also:  Stressvermeidung geht uns alle an, wollen wir sinnvoll/ verantwortlich handeln.

Ziel ist nicht die völlige Erschöpfung, sondern die Freude aller an der Schöpfung.

Weiterlesen:    Persönliches Stressmanagement - Aller Anfang ist leicht

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<![CDATA[Kinesiologische Muskel­tests: Stressauslöser besser erkennen, eigenen Stress­ursachen auf die Schliche kommen]]>https://ks-labs.de/kinesiologische-muskeltests/Ghost__Post__5f2048dff7734517cfdda90fSun, 16 Aug 2020 15:49:00 GMT

Seitdem man Menschen beim Denken zuschauen kann (durch Gehirn-Scans = bildgebende Verfahren, die Hirnaktivitäten messen und anzeigen), weiß man, dass unser rationales Denken, das in der Großhirnrinde verortet ist, mindestens 0,9 Sekunden braucht, um sich einzuschalten.

Gefühle brauchen nur 0,2 Sekunden, um sich in Hirn und Körper auf den Weg zu machen. Gefühle sind also deutlich schneller als unser "vernünftiger" bewusster  Verstand.
Unser bewusstes Denken ist stets - unterbewusst - emotional eingefärbt. Zwischen Gefühlsbeurteilung und bewusstem Denken bleibt eine "Abtastlücke" von 0,5 Sekunden Dauer, die zum Wohle des Klienten und zu seiner Selbsterkenntnis nutzbar ist, indem wir uns "Körperantworten" durch kinesiologische Muskeltests holen.

Daran hängen nun verschiedene, auch für unser Thema Stress hochinteressante Themen und wirksame Vorgehensweisen, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden sollen.

Mit Blick auf das Thema „Kinesiologische Muskeltests“ ergibt sich jedoch folgendes: unser Körper reagiert binnen 0,2 Sekunden, dann bleibt eine „Abtast-Lücke“ von 0,7 Sekunden, bis unser bewusster Verstand ggf. korrigierend eingreift.

Mit kinesiologischen Muskeltests kann dieses Zeitfenster genutzt werden, um Fragestellungen und Erkenntnisse, die unser schnelles Erstbewertungssystem betreffen, zu klären oder abzusichern. Das ist sehr hilfreich, wenn z.B. Mini-Traumatisierungen und Kränkungen einen Anteil am individuellen Stress­geschehen haben. Auch ermöglicht diese Vorgehensweise - in Kombination mit anderen Verfahren - eine schnelle Ersteinschätzung über den Energiehaushalt des so Getesteten (Erschöpfungszustand, Vorstufen zum Burnout).

Einziger Nachteil: man kann diese Muskeltests nicht am eigenen Leibe durchführen, sondern braucht eine – kinesiologisch kompetente und erfahrene – zweite Person, die diesen Muskeltest mit einem durchführt.

Buchempfehlung: John Diamond: Der Körper lügt nicht, Freiburg 1983

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<![CDATA[2 Ihr Generalschlüssel zu mehr Lebensqualität und Wohl­befinden: Innere Anspannung besser und früher wahrnehmen]]>https://ks-labs.de/innere-anspannung-wahrnehmen/Ghost__Post__5f204769f7734517cfdda8e9Sun, 16 Aug 2020 15:48:00 GMT„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages selbst viel Zeit für seine Krankheit opfern.“
                                                         - Sebastian Kneipp  (1821-1897)

Unsere Sinneswahrnehmungen sind uns mehr oder weniger bewusst - aber wir können lernen, unsere Wahrnehmung zu fokussieren

2 Ihr Generalschlüssel zu mehr Lebensqualität und Wohl­befinden: Innere Anspannung besser und früher wahrnehmen

Es ist meistens recht einfach, festzustellen, ob es in unserem Umfeld gerade hell oder dunkel ist, oder laut oder leise. Auge und Ohr sind häufig benutzte Sinne.

Etwas anspruchsvoller ist die Frage, wie es gerade riecht. Nehmen wir an, daß gerade der Jüngste die Windeln vollgeschissen hat: ausgelöst wird hierdurch ein allmählich wachsender Erkenntnisvorgang der Nase, gefördert durch die zunehmende olfaktorische Intensität: „leise zieht durch mein Gemüt“ …

Auch beim Reisen fährt man gelegentlich mit Wucht in eine stehende Mauer aus “Landluft“,  weil der Bauer neben Bahngleis oder Straße gerade düngt. Beides sind Extreme.
Meistens aber merken wir nicht bewusst, wie es gerade riecht - es sei denn, wir fokussieren unsere Wahrnumung aufs Riechen und "schnuppern".

Trotzdem beeinflussen Düfte uns die ganze Zeit. Im Handel werden unter­schwellige Düfte eingesetzt, um unser Wohlbefinden und unsere Kauffreudigkeit zu steigern, ohne dass wir dieses bewusst merken, weil Dufterkennung - ohne den Umweg über die Großhirnrinde (“Bewußtsein”)  - direkt ins Stammhirn gemeldet werden: Der “Riechkolben”, die Stelle im Kopf, an der Düfte ausgewertet werden, ist ein Teil des Stammhirns.

Noch anspruchsvoller wird die Wahrnehmungsfrage, wenn wir wissen wollen, wie sich gerade unser linker Fuß oder unsere Zunge anfühlt. Es könnten Wochen vergehen, ohne dass uns dieses interessiert, und trotzdem ist es binnen Sekunden möglich, in den linken Fuß oder zu unserer Zunge zu „schalten“, und sich darüber informieren zu lassen, welche Gefühle dort gerade sitzen.

Wie angespannt bin ich eigentlich gerade?

Aber nun: Wie angespannt bin ich eigentlich gerade im Moment? Was genau ist Anspannung überhaupt? Wie soll ich das denn merken – ich habe doch gar kein Sinnesorgan für Anspannung?

Dass Sie diese Fragen ab jetzt für sich mit Leichtigkeit beantworten können, ist unser erstes elementar wichtiges Lernziel, - neues Grundlagenwissen, auf dem wir Ihre Fähigkeit zur besseren Selbststeuerung im Stress aufbauen werden.

Was genau ist Anspannung überhaupt?

Einige meiner Vorfahren rund um Eisenach in der Lebenszeit Johann Sebastian Bachs waren „Anspänner“ von Beruf, so steht es in den Kirchenbüchern, also regionale Boten und selbständige Fuhrunternehmer. Wer Pferde vor einen Wagen "spännt", will Zug erzeugen, damit Ware, die sich noch nicht am richtigen Ort befindet, dorthin gelangt. Ist das Ziel erreicht, wird abgespannt. Die Pferde dürfen sich entspannen, zum Beispiel durch Grasen auf der Koppel, oder sie dürfen Futter kauen aus dem Hafersack.

Anspannung entsteht also durch Zug: Ich bin hier, aber eigentlich sollte ich schon dort sein. Ich sitze hier auf dem Sofa, und möglicherweise sieht es so aus, als wäre ich entspannt, aber mein innerer Prozess ist beschäftigt, ist bei all den unerledig­ten Aufgaben, von denen mein innerer Antreiber sagt, dass ich sie noch erledigen muss. (Deswegen sagt ein doppeldeutiges Sprichwort auch:“ Wer schneller lebt, ist früher fertig …“, nämlich innerlich erschöpft, im Wortsinn „fertiggemacht“ von der Fülle seiner Aufgaben, im Wortsinn „erledigt“. Dazu nachher mehr im Artikel „Wer sich selbst aus dem Stress holen will, sollte den Unterschied zwischen Anspannung und Dauerspannung (er)kennen“.)

Der Gegenbegriff zu „Anspannung“ ist nicht “Entspannung“, sondern „Hier und jetzt“.  Wer an einem freien Tag wohlig im Bett liegt - und diesen Zustand genießt, ohne dass ein „Müssen“ in seinem Hinterkopf tickt - befindet sich im Hier und Jetzt.
In genau dem Moment, in dem Ihr Bewusstsein beginnt, den Tag zu planen oder eine Liste unerledigter Aufgaben entstehen zu lassen, ist das Hier und Jetzt zu Ende und die Anspannung hat begonnen.

Eine Kletterin oder Wanderin auf schmalsten Bergpfaden befindet sich meist eben­falls nah am Hier und Jetzt, obwohl sie vorankommt und erkennbar in Akti­vität ist. Hier entsteht die Nähe zum unmittelbaren Hier und Jetzt aus der zu be­wältigenden Aufgabe: Es nützt nichts, das Bewusstsein weit oder auch nur einige Meter vorauseilen zu lassen – dies birgt vielleicht sogar die Gefahr des Scheiterns im unmittelbaren Jetzt: Stolpern oder gar abstürzen. Wer klettert oder auf schma­len Pfaden wandert, braucht seine Konzentration – anspannungsfrei – im Hier und Jetzt. Deswegen sind diese beiden Freizeitgestaltungen für viele Menschen erholsam, - und in meinem Laboratorium sogenannte „Booster“, also Tätigkeiten, die mehrere Entspannungszugänge gleichzeitig erschließen.

Wie angespannt bin ich gerade im Moment?

„Der Bär wacht von Zeit zu Zeit aus seinem Winterschlaf auf, um nachzusehen, ob er noch lebt.“
                                                 - Aus einem Schüleraufsatz -

Es wäre wünschenswert für Ihre eigene Gesundheit und seelische Stabilität, wenn Sie „von Zeit zu Zeit“ aus Arbeitsbeanspruchung und Belastung „aufwachen“ würden, um nachzusehen, ob Sie nicht eine Kurzzeitentspannungspause brauchen könnten.

Innere Anspannung kann man messen durch technische Geräte oder auch durch kinesiologische Muskeltests. Fürs erste braucht man jedoch Equipment, fürs zweite kinesiologisches Wissen und/oder eine zweite Person, die diese Tests mit einem durchführt.

Die meisten Menschen können jedoch auch so merken, ob sie gerade angespannt sind. Das Problem liegt eher darin, dass sie – fokussiert auf die Fülle der zu er­ledigenden Aufgaben – nicht darauf achten („Achtsamkeit“), wie es ihnen gerade geht. Die Wahrnehmungsschwelle für innere Anspannung liegt bei den meisten Menschen der Industrienationen sehr hoch, meistens zu hoch.

Stellen Sie sich bitte einmal folgende Situation vor: Sie haben frei, alle Aufgaben sind erledigt, die gelegentlich nervigen Nachbarn sind im Urlaub, Ihre Familie unterwegs, und Sie nutzen die Zeit zu einem tagträumenden Ruhepäuschen auf Ihrem Sofa. Als Sie dort so liegen, hören Sie plötzlich Wasser von der Decke tropfen. Da die Wahrnehmungsschwelle für Wasser in der eigenen Wohnung bei den meisten von uns recht niedrig liegt, würden Sie vermutlich nach dem fünften oder sechsten Tropfen aufstehen und versuchen, die Ursache zu ergründen, um das Tropfen abzustellen.

Wenn ich diese Situation nun übertrage auf unser Thema Anspannungs­befind­lichkeit, dann gäbe es zahlreiche Menschen, die erst dann, wenn ihr Sofa in der hüfttief stehenden Brühe im Wohnzimmer zu schwimmen anfängt, bemerken würden, dass etwas nicht in Ordnung ist, weil ihre Wahrnehmungsschwelle für Anspannungsbefindlichkeit höher liegt, als es für sie eigentlich gut ist.

Bei den meisten Menschen gibt es Frühwarnsignale für ansteigende innere Anspannung. Es ist sehr nützlich, wenn man seine eigenen, individuell-persönlichen Frühwarnsignale (er-)kennt.

Wie soll ich das denn merken – ich habe doch gar kein Sinnesorgan für Anspannung?

Ein Anspannungscoaching kann helfen, seine eigene Wahrnehmung zu verfeinern. Hat man einmal gelernt, wie sich Anspannung anfühlt, erkennt man sie in aller Regel wieder.
Das ist so ähnlich wie Joggen mit einem Pulssensor: Nach einer Weile braucht man den Sensor nicht mehr, weil man nun selbst weiß, wie sich Puls 120 anfühlt.

Weiterlesen:  „Wer sich selbst aus dem Stress holen will, sollte den Unterschied zwischen Anspannung und Dauerspannung (er)kennen“.

Wer tiefer in die persönliche Selbsteinschätzung der Frühwarnsignale einsteigen will, dem sei mein Selbsteinschätzungsbogen empfohlen. Gemeinsam mit einem vereinfachten Selbststeuerungsinstrument:

„Das Stress--Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“  (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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<![CDATA[Diese Übung macht müde Menschen munter: Sofort mehr Körperenergie durch Klopfen der Thymusdrüse]]>https://ks-labs.de/uebung-thymusdruese-klopfen/Ghost__Post__5f204d32f7734517cfdda96fSat, 15 Aug 2020 16:13:00 GMT

(Dauer der Übung: 5 Sekunden. Anwendbarkeit: Überall. )

Der Thymus (latinisiert von altgriechisch θυμός Thymos, deutsch ‚Lebenskraft‘) ist eine Drüse, die hinter dem Brustbein, (der verknöcherten Mitte zwischen den Rippen) sitzt.

So finden Sie den Thymus:  Wenn Sie von einer Achselhöhle zur anderen eine gedachte Linie ziehen, schneidet diese das Brustbein genau auf der Höhe der Thymusdrüse.

Nach Schulmedizin spielt der Thymus in Kindheit und Jugend eine wichtige Rolle in der Immunabwehr, er „prägt T-Lymphoziten“.  Der Thymus des Kalbs und des Lamms wird als Kalbsbries oder Milken (schweizerisch) beziehungsweise Lamm­bries als kulinarische Spezialität gegessen.

Lange Zeit wurde er beim erwachsenen Menschen nicht beachtet, weil er sich zurückbildet, wenn es einem Menschen schlecht geht (z.B., weil er kurz vorher gestorben ist. Aber z.B. auch Rauchen führt zur Rückbildung). Das führte dazu, daß der Thymus bei anatomischen Untersuchungen nach dem Tod meist nicht mehr oder kaum noch auffindbar war, weil zurückgebildet.  

Erst als es möglich war, durch Computertomographenbilder am lebenden Menschen „in den Körper zu sehen“, wurde deutlich, daß der Thymus auch beim gesunden Erwachsenen existiert und möglicherweise immer noch andere Aufgaben in der Immunabwehr wahrnimmt. Hier ist noch Forschung zu tun.

Mehr „Lebenskraft“ durch Thymus-Wachklopfen

Vereifacht gesagt, scheint der Thymus eine Rolle zu spielen bei der Regelung der momentanen „Lebenskraft“ (altgriechisch θυμός Thymos, = ‚Lebenskraft‘), also beim Regeln von Müdigkeit und Energielosigkeit: Wenn das Hirn beschließt, müde zu sein, regelt der Thymus kurze Zeit später die Körperenergie herunter.

Aber: Man kann den Thymus „Wachklopfen“. Das geht ganz einfach: Einige leicht klopfende Schläge mit der Faust auf das Brustbein auf die Stelle, wo der Thymus sitzt, und der Körper wird wieder energetischer.  

Hinweise zur Anwendung: Es ist nicht notwendig, stark zu klopfen. 5 – 10 Sek. nach Bedarf reichen aus. Wie beim Menschen: wenn wach, dann wach. Man kann den Thymus aber auch nicht „überklopfen“; wenn es einem gut tut, war es richtig.

Das tun Gorillas übrigens auch, wenn sie sich stärken wollen, zu sehen z.B. in diesem Video ab Min. 1:35.

Beidseitiges Klopfen (abwechsend mit der linken und rechten Faust“) hätte zusätzlich den Vorteil einer Rechts-Links-Bewegung. Rechts-Links-Bewegun­gen  erhöhen, da unser Körper „über Kreuz“ mit den Hirnhälften verschaltet ist, den energetisch ausgleichenden „Datenverkehr“ zwischen den beiden Gehirn­hälften über das sog. corpus kallosum, die „Brücke“ dazwischen.

Die Übung „Thymus-Klopfen“ erfordert nur 5 Sekunden und die Kenntnis, wo der Thymus sitzt. Super einfach. Überall anwendbar, auch ganz dezent im ÖPNV oder im Leseraum der Bibliothek.

Dieses einfache Erhöhen des eigenen Energielevels  hilft, im "Stress-Vermeidungs-Cockpit" im guten Bereich zu bleiben oder wieder hineinzukommen.

Wer tiefer in die persönliche Selbststeuerung bei Stress einsteigen will, dem sei empfohlen mein

„Das Stress--Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“  (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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<![CDATA[Wer immer “muss”, ist früher fertig - mit den Nerven. Wie unbewusste Sprachmuster Ihr Stresslevel unnötig erhöhen und Ihre Energie rauben]]>https://ks-labs.de/muessen-vermeiden/Ghost__Post__5f204940f7734517cfdda91bThu, 13 Aug 2020 15:52:00 GMT

„Mama, wie lange bist du schon mit Papa verheiratet?“ – „Zehn Jahre.“
Die Kleine grübelt. – „Und wie lange musst du noch?“

Wer sich an ein Entspannungsmessgerät anschließt und, ohne an etwas Belasten­des zu denken, negative Worte sagt wie zum Beispiel „Ich habe ein Problem“, „müssen“, „Steuernachzahlung“, „Versagen“, „Unglück“ und Ähnliches, wird rasch feststellen können, dass das Aussprechen dieser Worte unseren Körper ganz offen­sichtlich messbar belastet.

Der umgekehrte Versuch mit Worten wie „Glück“, „Lachen“, Loslassen“ bewirkt das Gegenteil in unserem Körper: Entspannung und Entlastung.

Interssanterweise funktioniert das auch bei anderen, selbst wenn diese ihr bewusstes Denken auf andere Themen richten und garnicht zuhören: Aus­gesprochene negative Worte bewirken messbare innere Stressreaktionen bei anderen Men­schen, auch wenn deren Bewusstes Denken anderswo weilt (oder - Sonderfall im Krankenhaus - wenn das Bewusstsein zur Vorbereitung einer Operation medikamentös betäubt wurde.)

Bewusst verwendete positive Sprache, ja schon die Vermeidung von negativen Ausdrücken sind also interessante Ansatzpunkte, um sich selbst in einen - erwünschten - Entspannungs-Modus zu bringen.

Am deutlichsten wird diese Möglichkeit bei der Verwendung des Wortes „Müssen“.

Unser Körper reagiert auf bisherige "Müssen-Situationen": Wer hat zu uns als Erster gesagt „du musst“? „Warme Socken anziehen“, „immer Spinat essen“, „um elf daheim sein“? Hat uns das gefallen? Nein!!

Wenn jemand also sagt:“ Ich muss jetzt einkaufen, dann muss ich kochen, dann muss ich ins Bett und morgen früh muss ich wieder zur Arbeit“, wie groß ist dann sein innerer Freiheitsgrad, und welches Selbstbild signalisiert er nach außen (und gegenüber seinem eigenen Unterbewusstsein)?

Er könnte anstatt auch sagen: „Ich gehe jetzt einkaufen, dann werde ich kochen, dann gehts ins Bett und morgen früh wieder zur Arbeit.“ Durch das einfache Ersetzen von „müssen“ durch „werden“ kommt eine entlastende Lockerheit in die zukünftigen Aufgaben.

Es ist nicht immer ganz einfach, eigene Sprachgewohnheiten zu ändern, aber auch, wenn es ihnen gelingt, die Anzahl der täglichen „Müssen“- Formulierungen auf die Hälfte zu reduzieren, ist schon viel gewonnen.

„Müssen“-Formulierungen sind außerdem ein gutes Früh-Warnsignal für innere Anspannung – aber nur, wenn man die Verwendung der "Müssen"-Formulie­rungen bei sich selbst überhaupt bemerkt.

In Verhandlungssituationen sind plötzlich auftretende „Müssen“-Formulierungen ein sicheres Indiz, dass man sich jetzt dem Knackpunkten der Verhandlung an­nähert.

Kolleginnen und Kollegen, die häufig „müssen“ sagen, sind mehr gestresst als die, die es selten oder garnicht sagen. Das kann ein wichtiges Frühwarnsignal sein für Führungs­kräfte, die ihre Fürsorgepflichten ernst nehmen.

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<![CDATA[Die Stressursachen bei Ihrem Personal sind so verschieden wie die Menschen. So bekommt trotzdem jeder genau die Hilfe, die er braucht ("Modell Schüttel­sieb")]]>https://ks-labs.de/schuettelsieb/Ghost__Post__5f204c28f7734517cfdda953Tue, 28 Jul 2020 16:05:48 GMT

Vorgehenshinweise für Personalentwickler und Firmeninhaber.

Die Personalausfallkosten wegen psychischer Erkrankung aus dem Arbeitsplatz heraus, Burnout und stressbedingter Erkrankungen werden in Deutschland auf jährlich mehr als 11 Milliarden € geschätzt, die Produktionsausfallkosten liegen bei jährlich etwa 70 Milliarden € (Burnout Diagnostik Institut München, 2020)

Die bisherigen Vorgehensweisen reichen nicht aus und sind zuwenig erfolgreich, weil sie der Komplexität des Themas, und  der Vielfalt der betroffenen Biografien und Menschentypen bisher nicht ausreichend gerecht werden. Bisher gab es außerdem zu wenig einfache und damit in der persönlichen und innerbetrieblichen Weiterbildung gangbare Lernwege zur besseren individuellen Selbststeuerung.

Wir sind dabei, dies zu ändern!

Die von mir empfohlenen und erprobten Vorgehensweisen lassen sich am ehesten mit einem Bild aus der Technik, einem Schüttelsieb zur Trennung unter­schiedlicher Gemengelagen vergleichen.

Schüttelsiebe kommen in Banken zur schnelleren Sortierung von Münzgemengen zum Beispiel aus Sammelbüchsen zum Einsatz: der Inhalt der Büchse wird in eine Serie von „rüttelnden Sieben“ unterschiedlicher und abnehmender Lochgröße geschüttelt und sortiert sich dadurch fast von allein – alle Münzen einer bestimm­ten Größe werden zurückgehalten, die kleineren Münzen fallen auf das nächste Sieb.

Auch bei den Mitarbeitern, denen wir zu einer besseren Umgang mit Anspannung verhelfen wollen, haben wir eine unklare Gemengelage. Persönlichkeitsrechte und Datenschutz erschweren die Diagnostik und die Selbsterkenntnis zusätzlich.

Erste Ebene: Neue Wege, nützlich für alle

Mein Vorschlag ist, allen Mitarbeitern ein einfaches Stressvermeidung-Cockpit beizubringen, die grundsätzliche Idee der Kurzzeit-Entspannungsmethoden und den Gedanken, dass nicht allen dasselbe hilft, sondern dass es darum geht, jedem das zu geben, was er individuell braucht. Der Selbsteinschätzungsbogen vermittelt die Frühwarnsignale und ist gleichzeitig eine einfach anwendbare, gut erprobte Methode zur sofortigen Positionsbestimmung „im Stress“.  Die Erfahrung zeigt, dass sehr vielen Mitarbeitern dieses Dazugelernte und Selbstausprobierte bereits dauerhaft wirksam hilft.

Wunderbar, das war ja unser Ziel  (Erste Sieb-Ebene).

Zweite Ebene, nach Bedarf und Selbsteinschätzung

Für Mitarbeiter, die noch keine Verbesserung an sich feststellen, und eventuell für die trotz Verbesserung noch Lernhungrigen gibt es weitere unterstützende Maß­nahmen,  z.B. die Erprobung individuell-paßgenauer Entspannungsmethoden mit Unterstützung eines Anspannungsmessgerätes, identifizieren von Stressoren im Gespräch und durch Muskeltests, Hilfestellung und Ermunterung beim auspro­bieren neuer, bisher unerprobter  Entspannungs-Vorgehensweisen. Dieses wird weiteren Teilnehmern helfen, sich in der Selbststeuerung im Stress zu verbessern. Wunderbar, das war ja unser Ziel  (Zweite Sieb-Ebene).

3. Ebene: Früherkennung wirklich gefährdeter Mitarbeiter­*innen. Individuelle Hilfe, Lernunterstützung und Be­gleitung auf Zeit sind nun parallel zum Job möglich.

Die Gruppe derer, die nach der zweiten Phase immer noch nicht ausreichend Verbesserungen verspürt, wird nochmals deutlich kleiner sein. Weil sie jedoch im Vorlauf  zweimal miterlebt haben, dass andere Menschengruppen persönliche Verbesserungen erfahren haben, werden hier zwei wichtige Effekte eintreten:

  1. „Nicht jedem dasselbe, sondern jedem, was er braucht“ als Botschaft wird sehr viel deutlicher und glaubwürdiger geworden sein.
  2. Gleichzeitig wird durch das Erleben, dass es immer die anderen waren, bei denen spürbare Verbesserungen eintraten, das Erkennen befördert, dass der eigene Fall wohl doch etwas anders gelagert ist …  Dieser gruppendynamische Effekt hat sich in der bisherigen Praxis, z.B. mit Studenten der Universität Stuttgart und in einem Pilottest in einem Unternehmen -  als wichtige Unterstützung erwiesen.

Diese im Verhältnis zur Ausgangsmenge sehr kleine Gruppe (1 – 2 %) wird ohne weitere Hilfestellung burnoutgefährdeter bleiben als die ersten beiden Gruppen. Es ist ein großer menschglicher (und auch wirtschaftlicher!) Vorteil, sie bereits identifiziert zu haben, um präventiv weitere Hilfestellungen anbieten zu können, obwohl sie z.T. bisher kaum (z.B. durch Fehlzeiten, Reinzbarkeit oder Konzantrationsmängel) „auffällig“ geworden sind.
Vorsorgen ist wirkungsvoller (und erheblich kostengünstiger!) als heilen.

In aller Regel ist auch durch die bisherigen Vorgehensweisen eine gute Vertrauensbasis zur Trainer*in entstanden und die Tür für passgenaues Einzelcoaching (z.B. 1 – 3 Sitzungen) ist weit offen.

Fazit

Auf die beschriebene Art und Weise lassen sich große Menschengruppen effizient, kostenwirksam und nachhaltig weiterbilden und begleiten, ohne dass jemand zurückbleibt oder herausfällt.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören! (Kontaktformular)

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<![CDATA[Stress lass nach! Entspannung nach Maß - aber wie? Mit den "7 Schwaben" ent­decken Sie Ihre individuell-pass­­genauen Ent­spannungs­­­vorgehens­weisen]]>https://ks-labs.de/stress-lass-nach-entspannung-nach-mass/Ghost__Post__5f2049d9f7734517cfdda927Tue, 28 Jul 2020 15:57:33 GMT

Menschen haben verschiedene Stressauslöser, denn Menschen sind verschieden. Die Lernforschung unterscheidet verschiedene Lerntypen: Sehtypen, Hörtypen und Fühltypen.  Die Hirnforschung hat unter­schiedliche Hirndominanzen entdeckt, also unterschiedliche Startvorgänge im Gehirn, bei denen es einen Unterschied macht, ob ein Mensch zuerst stammhirn­betont,  oder zuerst großhirn­betont zu denken beginnt, und es macht einen Unterschied, ob seine Denkvor­gänge in der linken oder rechten Hirnhälfte beginnen, stammhirnbetont oder cortexbetont. Daraus resultieren unterschied­liche Charaktere und Präferenztypen, die sich ein Leben lang kaum ändern.

Außerdem unterscheiden sich Menschen in den Genen, ihrer Sozialisation, ihrer bisherigen Biografie und ihrer Lebensweise. Neueste Forschungen des britischen Kardiologen Pier Lambiase und der Pianistin Elaine Chew zeigen, daß selbst Musik unterschiedlich entspannend wahrgenommen wird: "Was den einen entspannt, kann den anderen stressen." (Heart.FM PoC Project), siehe auch Der Spiegel Nr. 22, S.101.

All dieses führt – welche Überraschung! – dazu, dass jeder Mensch ein höchst individuelles Einzelstück ist. Dies gilt selbst für eineiige Zwillinge.

Ein nicht geringer Teil der Burnoutvermeidungsliteratur tut jedoch so, als gäbe es nur einen einzigen richtigen Entspannungsweg. Dies nach dem Motto: „Mir hat es geholfen, also muss es dir in gleicher Weise genauso gut helfen.“ Diese Sichtweise ist jedoch falsch. Auch in unserem persönlichen Umfeld werden wir Menschen begegnen, die – in allerbester Absicht – demselben Irrtum unter­liegen.

Es kann ganz schön frustrierend sein, sich von der Begeisterung eines anderen für eine „total wirkungsvolle Methode“ anstecken zu lassen, und dann zu entdecken, dass sie bei einem selbst nicht wirkt. (Auch Sackgassen können lehrreich sein, aber anscheinend sind wir durch diesen gutgemeinten Ratschlag unserem Ziel, uns einfach zu entspannen, leider nicht näher gekommen. Gutgemeint reicht nicht).

Über die Vielfalt zum passgenauen Entspannungsschlüssel

Der Weg zu Ihrer individuell passgenauen Entspannungsmethode führt am Anfang über experimentelle Vielfalt. Wenn Sie für sich viele unterschiedliche Kurzzeit­entspannungs­methoden erproben, ist es zuerst unvermeidlich, dass darin viele „Nieten“ sind. Das macht jedoch nichts aus, weil der investierte Zeitaufwand sehr gering ist, 1 - 2 Minuten pro Übung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie jedoch auch Vorgehensweisen entdecken, die Ihnen wohl tun und die Sie gerne anwenden. Das ist jedes Mal ein kleiner Lotteriegewinn, denn – Achtung, aufgepasst – wir sind zwar höchst individuelle Einzelstücke, aber unsere Zugänge zur Entspannung liegen bei uns IMMER an denselben Stellen.
Das bedeutet: Wenn Sie einmal einen solchen Entspannungszugang für sich entdeckt haben, können Sie ihn immer, auch in Belastungssituationen, benutzen. Jeder Entspannungszugang ist wie eine Tür, deren Lage Sie so gut kennen, dass Sie diese auch im Dunkeln finden.

Um möglichst für viele Menschen einen einfachen Zugang zu möglichst unterschiedlichen Kurzzeitentspannungsmethoden zu schaffen, habe ich ein wirkungsstarkes Übungsset entwickelt:

Die 7 Schwaben- 28 Kurzzeit-Entspannungsmethoden aus sieben unter­schiedlichen Bereichen. Wenn Sie Einsteiger sind, bieten diese den leichtesten Zugang ins Entspannungsgelände.

Für diejenigen, bei denen sich bei sechswöchiger Anwendung der Kurzzeit-Entspannungsübungen noch nicht der gewünschte Erfolg einstellt oder wenn Sie sich selbst noch weiter verbessern wollen, gibt es weitere Unterstützungs­vorgehensweisen:

Online Coaching oder Präsenz Coaching mit Messung der inneren Anspannung an einem Anspannungs- Messgerät (ein zuverlässiger Zugangsweg, um eigene Entspannungszugänge zu entdecken. Es ist bisher in jedem Fall gelungen, solche Entspannungszugänge zu finden). Kontaktformular

Grundlegendes Überblickswissen über die empfohlenen Vorgehensweisen  finden sich im Artikel Stressmanagement: Aller Anfang ist leicht, dem „Eisberg-Modell: Hilfe bei Stress“, den Hinweisen für Personalentwickler und Firmeninhaber: „Die Stressursachen bei Ihrem Personal sind so verschieden wie die Menschen“ und den
Hinweisen für Einzelpersonen, die Stressbelastung selbst gestalten wollen: Entspannungs”Gold waschen”.

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<![CDATA[Ihr Gehirn richtig  n u t z e n  - Ein paar Fakten zur Steigerung Ihres Selbstbewusst­seins]]>https://ks-labs.de/gehirn-fakten/Ghost__Post__5f2044e9f7734517cfdda8d2Tue, 28 Jul 2020 15:34:54 GMT

Die etwa drei Pfund schwere Masse in Ihrem Kopf ist wahrscheinlich das komplizierteste Organ der Natur. Sie macht ungefähr zwei Prozent der Körpermasse aus, verbraucht aber etwa 20 Prozent der Körperenergie, also 9 bis 10mal soviel wie ein anderes Stück Ihres Körpers. (1)

Sie besteht aus mindestens 100 Milliarden Nervenzellen (= 100 000 000 000), von denen jede mit etwa 10.000 anderen Nervenzellen in Verbindung steht.

Daraus ergibt sich – nach der Formel von Shannon - eine Speicherkapazität Ihres Gehirns von 1 Billiarde Bit (= 1 000 000 000 000 000), also ca. 125 Billionen Byte.

Mit anderen Worten: Die Speicherkapazität in Ihrem Kopf entspricht dem Arbeitsspeicher von ungefähr 15.000 modernen PCs mit je 8 Giga-Byte RAM.

Sie sind in der Lage, sich erstaunliche Dinge zu merken: Wie es an Ihrem Urlaubsort aussah und wie Sie dorthinkommen, wie man einen Fahrkarten­automaten bedient, wie man ein Wiener Schnitzel zubereitet und Spaghetti verzehrt, …

Sie erkennen Klassenkameraden nach 20 Jahren auf der Straße wieder.

Sie hören das Wort „Kirsch“ und es fallen Ihnen vielleicht ein die Kirschen in Nachbars Garten, Kirschbaumblüte in Japan, vielleicht haben sie plötzlich Appetit auf Kirschwasser, oder denken an Omas Kommode in Kirschbaumfurnier.

Vera Birkenbihl machte allerdings einen Unterschied zwischen „Gehirnbesitzern“ und „Gehirnbenutzern“.  Wir haben ein fantastisches Hirn anvertraut bekommen, aber eine Bedienungsanleitung war nicht mit dabei.

Wer sein Gehirn besser nutzen lernen möchte, findet z.B. Hilfestellung in Vera Birkenbihls immer noch lesenswertem Buch „Stroh im Kopf – Gebrauchsanleitung fürs Gehirn“ oder Gerald Hüthers "Bedienungsanleitung für ein menschliches  Gehirn."

Wer das Zusammenspiel der unterschiedlichen Hirnteile besser verstehen möchte, dem sei empfohlen ein Taschenbuch des New Yorker Neurologen Oliver Sacks: „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“.

Unser tolles Gehirn sieht auch noch hübsch aus, wie diese Fotostrecke bei Spiegel Online eindrucksvoll zeigt.

Lernen ist kein Problem der Hirnkapazität, sondern der Lernmethoden - vorausgesetzt, man steht nicht unter Dauerspannung ...

Unser Gehirn beginnt seine Tätigkeit mit erstem Nervenzellen-Wachstum etwa 8-9 Wochen nach der Zeugung und seine rege Aktivität begleitet unser ganzes Leben – mit einer einzigen Ausnahme:

Dauerstress kann dazu führen, dass das Nervenwachstum im Gehirn (das „Schalten neuer Synapsen“) aufhört. Überall, außer in der Amygdala, im “Angstzentrum“. Das bedeutet, dass ein Mensch im Zustand hoher Überlastung  („Burnout“) zwar bereits Gelerntes abrufen kann, er kann allerdings nichts Neues mehr dazulernen.

Die gute Nachricht jedoch ist: dieser Zustand ist reversibel, umkehrbar. Schont man den Überlasteten für einen Zeitraum von ungefähr sechs Wochen, beginnen neue Schaltungen im Gehirn zu sprießen.

Diese Lernfähigkeit verlangsamt sich zwar im Lauf der Lebenszeit, bleibt aber lebenslang erhalten.

Es geht nicht darum, die Funktionsweise des Gehirns zu verstehen, sondern darum, es richtig zu benutzen, damit wir dort ankommen, wo wir hinwollen

„Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“
- Albert Einstein -

In einem modernen Auto ist das gut umgesetzt. Obwohl moderne Fahrzeuge mittlerweile ungeheuer komplex sind in ihrem Zusammenwirken von unter­schiedlichen Steuer- und Regelsystemen, Computersystemen und Beeinflussungs­systemen, kann der Wagenlenker gelassen überall hin fahren, weil für ihn die im Hintergrund wirkende Komplexität durch vereinfachende Cockpitdarstellungen gebändigt wird.  Die gewaltige Informationsverarbeitung im Untergrund braucht ihn nicht zu interessieren, wenn er sich ausreichend Wissen erworben hat, die Cockpit-Darstellungen (Geschwindigkeit, Tankanzeige, Kilometerzähler, Blinker, Licht) für seine Reisezwecke zu nutzen. Das geht einfach und ist entlastend,

Bei Ratschlägen für den Umgang mit Stress herrscht großer Möglichkeiten der Hirnleistungsfähigkeit jedoch noch „informeller Overkill“. Die Folge davon ist eine schmerzhafte, weitverbreitete Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit und Grundgefühle der Ratlosigkeit und des Ausgeliefertseins.

Wer dieses Problem lösen will, sollte etwas anders machen als bisher.

Mein Vorschlag ist:  Den Begriff „Stress“ kritisch hinterfragen und ihn durch ein „Stressvermeidungs-Cockpit“ zu ersetzen, das – wie beim Auto – die Komplexität reduziert und Handlungsfähigkeit in Belastungssituationen ermöglicht.

„Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“ (19 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

(1) Drury, Stephen: Stepping Stones. The Making of Our Home World, Oxford, Oxford university press, 1999, S. 345

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<![CDATA[Hilfe bei Stress gibt es für jeden - aber nicht für jeden ist diese Hilfe gleich: So waschen Sie mit den "7 Schwaben" Ihr persön­liches “Entspannungsgold”]]>https://ks-labs.de/entspannungs-gold-waschen/Ghost__Post__5f20426cf7734517cfdda8c0Tue, 28 Jul 2020 15:25:30 GMTEntspannungs-"Gold waschen"Hilfe bei Stress gibt es für jeden - aber nicht für jeden ist diese Hilfe gleich: So waschen Sie mit den

Manchmal hilft uns ein gutes Bild, den Kern einer Sache besser zu erkennen.

Nicht allen dasselbe, sondern jedem das, was er braucht“ bedeutet, dass wir uns selbst auf den Weg machen müssen, wollen wir die geeigneten, individuell für uns selbst wirksamen Entspannungs-Vorgehensweisen finden. Das ist - im ersten Impuls - unbequem.

Gold waschen ist dies auf den ersten Blick auch: Sand und Schotter in eine Pfanne geben, diese in gebückter Haltung in schwingender Bewegung halb im Wasser stehend „auswaschen“, damit am Ende des Prozesses – mit Glück – auf dem Boden der Pfanne ein paar Körnchen Gold blinken, die man zu Geld machen kann.

Entspannungsmethoden ausprobieren, möglicherweise welche, die irgendwie eigenartig daherkommen, körper- oder atemorientiert, oder eine eigene Art, sich selbst beim Denken fröhlich auszutricksen, damit wir am Ende des Prozesses einige Entspannungsverhaltensweisen „auf dem Grund der Pfanne blinken“ sehen, die wir ab da verwenden können.

Geht es um den Erhalt körperlicher Beweglichkeit, helfen die bekannten Übungen “Die fünf Tibeter”.  

Beim Auffinden der für uns individuell wirksamen Kurzzeitentspannungs­techniken helfen die bewährten “7 Schwaben” (4. Auflage), sieben (eigentlich sogar 28!) unterschiedliche Entspannungsvorgehensweisen, von denen keine länger als 1 - 2 Minuten dauert.

Und doch wären diese Entspannungsmethoden für Sie individuell „pures Entspannungsgold“, wenn Sie die für Sie passenden herausfinden:

  1. Unendlich effizient: Was Sie einmal für sich als wirkungsvoll entdeckt haben, wird Ihr ganzes Leben lang für Sie als Entspannungsmethode wirksam bleiben. Anders als den Goldwert, den man ausgibt, und danach ist die Tasche wieder leer, ist das, was sie an passenden Kurzzeitmethoden finden, dauerhaft für Sie von Nutzen.
  2. Funktionierende Selbstentspannungsmethoden halten uns gesund („Gesundheit ist das höchste Gut“), leistungsfähig und erhalten unseren Zugang zu eigener Kreativität: allesamt „goldene“, weil existenziell wichtige Folgewirkungen für unser gesamtes Leben.

Weiterlesen: Aller Anfang ist leicht

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<![CDATA[Burnoutvermeidung - So ent­gehen Sie dem information overkill und erkennen, was für Sie wirklich wichtig ist]]>https://ks-labs.de/burnoutvermeidung-information-overkill/Ghost__Post__5f204149f7734517cfdda8a5Tue, 28 Jul 2020 15:20:39 GMT

Wer sich mit dem Thema Stressbelastung und deren Vermeidung beschäftigt, gerät rasch in Bereiche ungeheurer Komplexität.

In uns wirkt - bewusst (1%) und unterbewusst (99%) -  unser Gehirn, „das komplizierteste Stück Materie, das es im Universum gibt“ (Manfred Spitzer).

Neue Forschungen zeigen, dass auch unser Magen-Darm-Nervensystem eigenständig denkt und eigenständige Entscheidungen trifft. Zusammengenommen eine etwa 1,5 Kilogramm schwere Masse,  die mitdenkt, eigenständige Entscheidungen trifft, aber auch mit unterschiedlichen Hirnteilen  in unserem Kopf kommuniziert. Also Komplexität mal Komplexität.

Dazu kommen mehrere Dutzend interagierende Hormone, außerdem die Nervensysteme Sympathicus und Parasympathicus, und Energiefluss-Systeme (“Meridiane”, “Shakren” u.a.), die zwar von Chinesen und Indern seit bis zu siebentausend Jahren erkannt und benutzt werden, ja sogar heutzutage in ihrer Aktivität technisch seriös fotografiert werden können. Trotzdem werden diese Energiefluss-Systeme von Teilen der “Schulmedizin” nicht als vorhanden akzeptiert. (Was uns nicht zu kümmern braucht: Die Kompexität, in der wir uns bewegen, ist in ihren Details so riesig, daß sie in ihren Zusammenhängen  n i e m a n d  vollkommen verstehen kann. Jedes sog. Wissen ist folglich nur “Modellbau” und in seiner Wirksamkeit als Modell begrenzt. Vernünftiger ist es, sich an den Grundsatz “Wer heilt, hat recht” zu halten: Wenn uns ein - akzeptiertes oder nicht akzeptiertes “Modell” hilft, uns besser zu fühlen und besser selbst steuern zu können, ist es - für uns! - richtig.)

Auch bei der Beschäftigung mit den interagierenden Hormongruppen gerät man rasch in Bereiche, in denen einige Semester Biochemiestudium notwendig und hilfreich wären.

Burnoutvermeidung - So ent­gehen Sie dem information overkill und erkennen, was für Sie wirklich wichtig ist
Abbildung aus: Korn-Müller, Andreas: Da stimmt die Chemie, Rowohlt 2012, S. 80/81

So nützlich es in der Forschung ist, komplex zu denken, so behindernd ist diese große Komplexität, wenn wir als Einzelpersonen  – neben allen anderen Lebens­aufgaben – einen besseren Umgang mit Belastungen erlernen wollen.

Wir ertrinken in Informationen und dürsten doch nach einfach umsetzbarem Wissen.

Vom informellen Overkill zum proaktiv nutzbaren eigenen Stressvermeidungs-Cockpit

„Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“
- Albert Einstein

In einem modernen Auto ist das gut umgesetzt. Obwohl moderne Fahrzeuge mittlerweile ungeheuer komplex sind in ihrem Zusammenwirken von unter­schiedlichen Steuer- und Regelsystemen, Computersystemen und Beeinflussungs­systemen, kann der Wagenlenker gelassen überall hin fahren, weil für ihn die im Hintergrund wirkende Komplexität durch vereinfachende Cockpitdarstellungen gebändigt wird.  Die gewaltige Informationsverarbeitung im Untergrund braucht ihn nicht zu interessieren, wenn er sich ausreichend Wissen erworben hat, die Cockpit-Darstellungen (Geschwindigkeit, Tankanzeige, Kilometerzähler, Blinker, Licht) für seine Reisezwecke zu nutzen. Das geht einfach und ist entlastend,

Bei Ratschlägen für den Umgang mit Stress herrscht jedoch noch „informeller Overkill“. Die Folge davon ist weitverbreitete Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit und Grundgefühle der Ratlosigkeit und des Ausgeliefertseins.

Wer dieses Problem lösen will, sollte etwas anders machen als bisher.

Mein Vorschlag ist:  Den Begriff „Stress“ kritisch hinterfragen und ihn durch ein „Stressvermeidungs-Cockpit“ zu ersetzen, das – wie beim Auto – die Komplexität reduziert und Handlungsfähigkeit in Belastungssituationen ermöglicht.

„Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“ (19 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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<![CDATA[Überblick: Cool bleiben mit dem “Eisberg-Modell gegen Stress”]]>https://ks-labs.de/eisberg-modell-gegen-stress/Ghost__Post__5f203ef1f7734517cfdda84dTue, 28 Jul 2020 15:15:48 GMT

Wer sich mit dem Thema Stressvermeidung, Burnout-Prävention und bessere Selbststeuerung beschäftigt, gerät rasch in eine scheinbar unübersichtliche Gemenge­lage: die möglichen Handlungsstränge liegen – wie in einem Teller Spaghetti – miteinander verwoben vor uns und man weiß gar nicht, wo man anfangen soll vor lauter guten "lebensverändernden" Ratschlägen und Einzelhinweisen.

KISS!  Keep it simple, stupid!    
Warum schwierig denken, wenn es vielleicht auch einfach geht?

Zum besseren Verständnis will ich Ihnen das am guten alten Eisbergmodell zeigen, jedoch bezogen auf unser Thema Stressvermeidung und Burnout Prävention.

Überblick: Cool bleiben mit dem “Eisberg-Modell gegen Stress”
Created by Uwe Kils (iceberg) and User:Wiska Bodo (sky). - (Work by Uwe Kils) http://www.ecoscope.com/iceberg/, CC BY-SA 3.0

Betrachten wir uns also einen ganzen Eisberg: Das was wir über der Wasseroberfläche zu sehen bekommen, ist nur etwa ein Siebtel des Gesamt­volumens. Wenn sich so ein Eisberg 50 m über die Wasseroberfläche erhebt, kann es gut sein, dass er unter Wasser 250-300 m in die Tiefe reicht.

Sich Eisbergen anzunähern, ist nicht nur für Schiffe gefährlich (Titanic), sondern auch deswegen, weil sich Eisberge gelegentlich drehen, wenn sich durch Ab­schmelz­vorgänge der Schwerpunkt geändert hat. Für unser Gedanken­modell nehmen wir jedoch einen sicheren und stabil schwimmenden Eisberg an.

Wollte ich mir diesen Eisberg an der Oberfläche betrachten, dann ist dies nicht besonders schwierig. Ich könnte auch mit einem Schlauchboot hinfahren und auf ihm herumstapfen, mit richtigem Schuhwerk (Spikes…) wäre dies recht einfach möglich, nicht anders als die Überquerung eines vereisten Schneefeldes.

Wollte ich mir den Eisberg unter Wasser besehen, würde es schon aufwendiger: nötig wäre eine Taucherausrüstung, einige Tage Taucherausbildung (z.B. PADI Open water diver), und ich hätte eine gute Chance, mir die ersten 30 m unter der Wasseroberfläche betrachten zu können.

Wollte ich tief tauchen, würde es ganz erheblich aufwendiger: eine spezielle Tief–Tauchausbildung, mehrere Luftflaschen mit unterschiedlichen Gasgemischen, die unter Wasser gewechselt werden müssen, ein erhebliches Maß an Taucherfahrung und erfahrene Begleitpersonen, oder gar ein Unterseeboot wären erforderlich.

Übertragen wir dieses Eisberg-Bild auf unser eigentliches Thema Burnout-Prävention, Stressvermeidung und bessere Selbststeuerung, dann ist dies eigentlich genauso: Einfache Maßnahmen, zum Beispiel die Kurzzeitentspannungsmethoden der 7 Schwaben, sind leicht erlernbar, nach wenigen Minuten Einführung anwendbar, und bringen - einige Zeit täglich mehrfach angewendet - vielen Menschen sofort Nutzen, mit nur 10 - 15 Minuten zusätzlichen Zeitaufwand am Tag.  
Siehe z.B. auch: „Müssen“ vermeiden |  Thymusdrüse klopfen    

Das ist einfach in der Umsetzung wie das Herumklettern auf dem Eisberg über der Wasseroberfläche.

Vielen, den meisten Betroffenen ist damit schon geholfen (Entspannungsgold waschen | Schüttelsieb), und das ist ja auch stets unser Ziel.

Wer tiefer vordringen will (oder muss, weil sich erweist, daß ihm als Einzelfall die Kurzzeitentspannungsmethoden nicht ausreichend helfen ... ), sollte auch mehr Zeit einplanen (z.B. mehrere Stunden bis mehrere Tage). Er wird deutlich höheren Nutzen ernten, wenn er sich in den für ihn individuell passenden Bereichen fortbildet oder im Coaching gezielt fördern und begleiten lässt. Hat beispielsweise jemand verstanden, dass Körper, Geist und Seele immer noch zusammenhängen, werden körperbezogene Fortbildungen plötzlich interessant und öffnen völlig neue Entspannungswege: Meditation, Atemtechniken, die unterschiedlichen Yoga-Arten, Feldenkrais, Mentaltraining, Aikido, NLP, Ausgleichssportarten u.v.m. sind ausgearbeitete Systeme, die Menschen glücklich machen können – allerdings nur, wenn es individuell persönlich für Sie passt. Nicht allen dasselbe, sondern jedem das, was er braucht.  

Das ist wie Sporttauchen bis 30 m Wassertiefe: Einige Tage Ausbildung öffnen einem eine neue (Unterwasser-)Welt großer Eigenart und Schönheit, ermöglichen dauerhaft andere Erfahrungen.

Vielen, nun wohl den allermeisten Betroffenen ist damit schon geholfen (Entspannungsgold waschen | Schüttelsieb), und das ist ja auch stets unser Ziel.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
- Erich Kästner

Es lohnt sich für alle, zuerst mit den einfachsten Vorgehensweisen zu beginnen (und diese für etwa 4 Wochen aufrecht zu erhalten), denn diese sind die Hinweisgeber, ob die einfachsten Methoden für uns schon ausreichen. Das ist der Fall, wenn uns eine Entspannungsvorgehensweise besonders gut gefällt oder und/oder sie sich als bereits (hoch-)wirksam erweist.
Also: Auch die zukünftigen Sporttaucher sollten zuerst über den Eisberg laufen ...

Meine Begleitungspraxis beim Thema Burnout-Prävention zeigt jedoch, dass es einen gewissen, kleinen Prozentsatz der Betroffenen gibt, bei denen die oben beschriebenen Vorgehensweisen keine oder vergleichsweise wenig Wirkung bringen. Nur hier ist möglicherweise „Tieftauchen“, deutlich breiter angelegte Ursachenforschung der Schlüssel zum Erfolg, und die Begleitung durch erfahrene Personen mit großer Geländekenntnis und gegebenenfalls Spezialwissen sehr hilfreich.

Einige Beispiele aus meiner bisherigen Beratungspraxis zeigen einige extremere Varianten, bei denen  „erfahrenes Tieftauchen“ der Schlüssel zum Erfolg waren:

  • Ein sehr geschätzter Logistikmitarbeiter produziert plötzlich, scheinbar grund­los, häufige Pack- und Versandfehler, hat deutliche Konzentrations­mängel. Im Begleitungsgespräch klagt er über massive Schlafstörungen („Nur noch vier Stunden pro Nacht, bin völlig übermüdet, weiß nicht, was ich tun soll“.)  In einer einstündigen Sitzung werden ihm von mir körperbezogene, für ihn passende Grund-Entspannungsübungen beigebracht, die er regelmäßig (3mal täglich) machen soll. Nach fünf Tagen kommt seine Rückmeldung: Er schlafe deutlich besser und sei morgens erholt.
    Seine Konzentrationsmängel bei der Arbeit bessern sich rasch. Nach sechs Wochen: er habe die Grund-Entspannungsübungen eingestellt, "weil er sie nicht mehr brauche."
  • Ein Klient klagt über beständig raue Stimme, der „Stress habe ihm auf die Stimme geschlagen“, ist aber unauffällig bei kinesiologischen Muskeltests. Ich schicke ihn deswegen zu einem HNO-Arzt, der eine einseitige mechanische Einschränkung der Stimmlippe feststellt, verursacht durch eine unsachgemäße Intubierung bei einer Operation („Stimmlippe ausgehängt“). Mein Klient lässt dies operativ beheben und seine Stimme erholt sich binnen Stunden.
  • Eine Führungskraft, die im internationalen Vertrieb arbeitet, hat massive Ängste vor „schnellfahrenden Zügen“. Diverse Vorgehensweisen ergeben als Auslöser das knackende Schließgeräusch der automatischen Türen („ich kann nicht raus“). Ursache dieser Mini-Traumatisierung ist ein Gang-Überfall im nächtlichen Paris in der U-Bahn, bei der der Betroffene mehrere Stationen nicht aussteigen durfte, während im Hintergrund die automatisch schließenden Türen knackten… Durch energetische Übungen konnte die Körperantwort auf diesen Auslöser dauerhaft beruhigt werden. Der Betreffende fährt jetzt mit großer Freude TGV  und ICE …
  • Eine „dauernde Mattigkeit“ erweist sich als eine – ärztlich festgestellte – Drüsenstörung, nachdem stressbedingte Ursachen in verschiedenen anderen Feldern ausgeschlossen werden konnten.
  • Eine andere „dauernde Erschöpfung“ resultierte aus einer ungeliebten, energie­zehrenden beruflichen Tätigkeit außerhalb der eigenen Präferenzen, die nur aus Pflichtbewusstsein („Einer muss es ja machen“) übernommen wurde, „übergangsweise“.  Hier war eine berufliche Neuausrichtung Schlüssel zum Lebensglück.
  • „Jahrelange“ Muskelschmerzen verschwinden in der ersten Sitzung durch passgenaue, energetische Übungen, nachdem als Ursache eine Familien­situation („Mein Schwiegervater ist gebrechlich und will täglich bei uns essen“) identifiziert und in ihrer Körperantwort energetisch beruhigt wurde. Die Schmerzen bleiben dauerhaft fort, Der Schwiegervater, ansonsten wert­geschätzt, kommt nun nur einmal pro Woche und behilft sich ansonsten mit „Essen auf Rädern“.
  • Gemeinsam mit einer Betroffenen („ich kann überhaupt nicht entspannen“) werden binnen 1 Stunde am Entspannungsmessgerät mögliche Entspannungs-vorgehensweisen für sie identifiziert und eingeübt. Folge: Wesentlich besserer Schlaf, keine Spannungskopfschmerzen mehr, deutlich reduzierter Medikamentenverbrauch (keine Kopfweh- und Schlaftabletten mehr).
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<![CDATA[Resilienz - die trainierbare Fähigkeit, Widrigkeiten an sich abperlen zu lassen]]>https://ks-labs.de/resilienz/Ghost__Post__5f204b35f7734517cfdda93bSun, 12 Jul 2020 16:00:00 GMT

Wenn man ein Stehaufmännchen umschubst, stellt sich dieses Kinderspielzeug von alleine wieder auf, verursacht durch seinen tiefen Schwerpunkt. Gummi gibt bei Druck nach, nimmt danach aber seine ursprüngliche Form wieder an, weil er eine innere Elastizität besitzt.

Die innere Fähigkeit eines Menschen, einmal häufiger wiederaufzustehen als hin­zufallen, seine „Stehaufmännchen-Qualität“, seine psychische Elastizität  und Belastbarkeit gegenüber Katastrophen, Niederlagen, widrigen Umständen, belastenden Beziehungen usw. wird als Resilienz bezeichnet. Eine aktuelle Studie der Universität Jena bezeichnet sie als den „zentralen Indikator für eine Aufrecht­erhaltung der psychischen Gesundheit“ *).

Während die Resilienz-Forschung solche nützliche Stabilität zuerst in der Kindheit angelegt sah, wachsend aus guten, sicheren Beziehungen zu den Eltern (Grund­vertrauen), so ist heutiger Stand der Wissenschaft, dass am aussichtsreichsten eine Kombination unterschiedlicher Faktoren und Vorgehensweisen zur Verbesserung der eigenen Resilienz führt.

Diesen Standpunkt vertreten wir auch auf dieser Seite. Allerdings nicht nach der Schrotschussmethode („ irgendetwas wird schon treffen …“), sondern nach dem Motto „Nicht allen dasselbe, sondern jedem das, was er braucht.

*) Höfler, Martha (2016): Die Förderung der Resilienz Erwachsener: systematische Identifikation von psychischen Schutzfaktoren und pädagogische Handlungs­ansätze für ihre Entwicklung. Jena. Web-Link

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<![CDATA[Warum uns der Begriff „Stress“ nicht weiterhilft, wenn wir lernen wollen, uns selbst besser „aus dem Stress“ zu steuern]]>https://ks-labs.de/warum-uns-der-begriff-stress-nicht-weiterhilft/Ghost__Post__5ef1c028f7734517cfdda803Tue, 23 Jun 2020 08:44:10 GMTWarum uns der Begriff „Stress“ nicht weiterhilft, wenn wir lernen wollen, uns selbst besser „aus dem Stress“ zu steuern
Treffen sich zwei Planeten...
Warum uns der Begriff „Stress“ nicht weiterhilft, wenn wir lernen wollen, uns selbst besser „aus dem Stress“ zu steuern

Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine zum andern: „Wie geht’s?“ - Sagt der andere: „Schlecht.“ Sagte eine: „Warum denn das?“ - Sagt der andere: „Ich hab Mensch.“

Uns allen ist klar, dass die Aussage „Ich habe Mensch.“ nicht ausreicht, um die komplexen Ursachen des Planetenleidens ausreichend abzubilden, und schon gar nicht, um dem vom Mensch befallenen Planeten  zur Besserung zu verhelfen.

Ganz genauso ist es jedoch mit der Aussage „Ich habe Stress.“ Der Begriff „Stress“ in unseren Zusammenhängen wurde von dem Wissenschaftler Hans Selye 1936 eingeführt. Er habe damit, so hat er des Öfteren gesagt „allen Sprachen der Welt ein neues Wort geschenkt“. Dies ist aber nur teilweise richtig, denn das Wort „Stress“ wurde schon vorher von Materialforschern verwendet.

Wenn Sie eine Metallleiste nehmen und hin und her biegen, wird das Metall an der Biegestelle nicht mehr glänzen, sondern wird allmählich stumpf, matt und “ermüdet“. Dann bricht es an genau dieser Stelle entzwei. Materialforscher sagen dazu, dass Metall hatte „Stress“, „Biegestress“. Das Wort „Stress“ ist hier eine Zustandsbeschreibung für einen auf den ersten Blick unerklärlichen Ermüdungs­zustand. Es gibt auch Zugstress, Druckstress, Scherstress ("scheren": Zwei Gegenstände „reiben“ unter Druck aneinander vorbei).

Warum uns der Begriff „Stress“ nicht weiterhilft, wenn wir lernen wollen, uns selbst besser „aus dem Stress“ zu steuern
Stresstypen in der Materialforschung: Zugstress, Druckstress, Scherstress

Hans Selye hat den Begriff „Stress“ aus der Materialforschung übertragen und als Erster begonnen, bis dahin unerklärliche Versagenszustände von Menschen am Arbeitsplatz als „Stress“ zu bezeichnen.

Wenn wir lernen wollen, wie wir uns selbst unter "Stress" besser selbststeuern können, dann hilft uns die bloße Zustandsbeschreibung „Stress“ nicht weiter.

Mein Vorschlag ist:  Den Begriff „Stress“ kritisch hinterfragen und ihn durch ein „Stressvermeidungs-Cockpit“ zu ersetzen, das – wie beim Auto – die Komplexität reduziert und Handlungsfähigkeit in Belastungssituationen ermöglicht.

„Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen“   (18 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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<![CDATA[3 Wer sich selbst aus dem Stress holen will, sollte den Unter­schied zwischen Anspannung und Dauer­spannung (er)kennen]]>https://ks-labs.de/unterschied-anspannung-dauerspannung/Ghost__Post__5ef1bdc9f7734517cfdda7d1Tue, 23 Jun 2020 08:33:15 GMT

Wenn jemand den Ehrgeiz hat, die 100-Meter-Strecke in einer sportlich guten Zeit zurückzulegen, dann ist dies nicht ohne Anspannung zu bewältigen.

Anspannung allein ist so lange unschädlich, wie sie im Wechsel mit Entspannungs­­phasen steht; es ist ein Balance-Thema.

Nicht die (vorübergehende) Anspannung ist es, die Menschen krank macht, sondern krankmachend ist ein Zustand der Dauerspannung, der es im Extremfall unmöglich macht, noch erholsam zu schlafen, der unsere Konzentration und Kreativität raubt, der uns fahrig und gereizt werden lässt, der uns zu Alkohol, Drogen, Beruhigungs­mittel und anderen „Schmerzmitteln“ greifen lässt, uns auslaugt und vorzeitig altern lässt.

Deswegen nützt es nichts, einmal in der Woche in ein Entspannungsseminar der Krankenkasse zu gehen, und dort in einem abgedunkelten Raum auf einer Woll­decke liegend zu entspannen (oder vor Erschöpfung wegzupennen), wenn der Rest der Woche – beruflich und privat – dunkelrote Dauerspannung ist.

Auch der unselige Begriff work-live-balance führt uns in die Irre: Entweder wir arbeiten (in Dauerspannung??) oder wir leben („ Leben wäre eine prima Alternative“, natürlich anspannungsfrei unter Palmen).

Der eigentliche Gegner ist nicht die Anspannung, sondern die Dauerspannung.

In diese haben wir uns entweder

  1. über Jahre hinweg selbst hineinmanövriert (innerer Antreiber) oder ohne Gegenwehr hineinmanövrieren lassen (äußerer Antreiber), oder
  2. wir haben uns oder unsere Lebenssituation fehlbedient. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn ich dauerhaft außerhalb meiner persönlichen Neigungen oder Präferenzen arbeite, oder wenn es mich belastet, dass es meiner Arbeit an Sinnhaftigkeit mangelt. Oder
  3. es gibt in unserem Leben etwas, das uns negative Gefühle und Anspannungs­prozesse auslöst, sobald wir daran denken. Das könnten beispielsweise Versagensängste sein (unbegründete Versagensängste, zum Beispiel Prüfungs­angst trotz inhaltlich bester Vorbereitung), oder es gibt ein unangenehmes Erlebnis in der Vergangenheit, eine Kränkung, die uns immer noch zu schaffen macht (Mini-Traumatisierung).

Gelegentlich ist es auch eine Mischung, eine Gemengelage mit unterschiedlichen Anteilen, die schon lange sortiert gehört. Wer nicht alleine sein Leben sortieren mag, kann sich durch einen Coach dabei helfen lassen.

Wenn es uns gelingt, die Dauerspannung in kleinere Anspannungsphasen zu zerhacken, ist für unser Wohlbefinden viel gewonnen. Den meisten Menschen gelingt dieses durch Kennenlernen und einüben von Kurzzeitentspannungs­methoden (7 Schwaben).  Mit den "7 Schwaben" ent­decken Sie Ihre individuell-passgenauen Ent­spannungs­vorgehensweisen.

Nur falls die regelmäßige Anwendung dieser Kurzzeitentspannungs­methoden nach 6-8 Wochen noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, oder wenn Sie den Wunsch haben, Ihre Lebenssituation noch nachhaltiger zu verbessern oder Ihre Resilienz weiter zu stärken, kann es sinnvoll sein, die Punkte 2.) und 3.) genauer zu betrachten und sich möglicherweise dabei unterstützen zu lassen.

Weiterlesen:
Hinweise für Personalentwickler und Firmeninhaber: „Die Stressursachen bei Ihrem Personal sind so verschieden wie die Menschen. So bekommt trotzdem jeder genau die Hilfe, die er braucht ("Modell Schüttel­sieb")“

Hinweise für Einzelpersonen, die ihre Stressbelastung selbst gestalten wollen: Entspannungs”Gold waschen” - Warum es sich lohnt, sich auf die Suche nach Ihren individuellen Stressknöpfen zu begeben.

Wer tiefer in die persönliche Selbststeuerung bei Stress einsteigen will, dem empfehle ich außerdem mein bewährtes und vielgelobtes Das Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen  (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

Warum es Ihnen nichts nützt, sondern schadet, immer (an)gespannt zu sein

Der entspannte Bogen

Es heißt, dass ein Weiser gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte. Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann einfach spielte. Konnte der Weise seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?

So fragte er: „Warum vertust Du Deine Zeit mit spielen? Warum wendest Du Deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?“

Verwundert blickte der Weise auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte. Und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“

Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“

Der Weise sagte daraufhin: „Siehst Du, so wie Du Deinen Bogen immer wieder entspannst, so sollten wir uns alle immer wieder entspannen und erholen.

Wenn ich mich nicht entspannen würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen – Tier spiele, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig und sinnvoll ist.

Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.

Nur Übung macht Meister.

„Spiele, damit du ernst sein kannst. Denn das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Aus­ruhens.“  
      Aristoteles (um 384 bis 322 v. Chr.), griechischer Philosoph der Antike

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Wer tiefer in die persönliche Selbststeuerung bei Stress einsteigen will, dem empfehle ich außerdem mein bewährtes und vielgelobtes Das Stress-Vermeidungs-Cockpit - bessere Selbststeuerung trotz hoher Anforderungen  (16 Seiten PDF plus Selbsteinschätzungsbogen,  € 5)

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