Wenn man ein Stehaufmännchen umschubst, stellt sich dieses Kinderspielzeug von alleine wieder auf, verursacht durch seinen tiefen Schwerpunkt. Gummi gibt bei Druck nach, nimmt danach aber seine ursprüngliche Form wieder an, weil er eine innere Elastizität besitzt.

Die innere Fähigkeit eines Menschen, einmal häufiger wiederaufzustehen als hin­zufallen, seine „Stehaufmännchen-Qualität“, seine psychische Elastizität  und Belastbarkeit gegenüber Katastrophen, Niederlagen, widrigen Umständen, belastenden Beziehungen usw. wird als Resilienz bezeichnet. Eine aktuelle Studie der Universität Jena bezeichnet sie als den „zentralen Indikator für eine Aufrecht­erhaltung der psychischen Gesundheit“ *).

Während die Resilienz-Forschung solche nützliche Stabilität zuerst in der Kindheit angelegt sah, wachsend aus guten, sicheren Beziehungen zu den Eltern (Grund­vertrauen), so ist heutiger Stand der Wissenschaft, dass am aussichtsreichsten eine Kombination unterschiedlicher Faktoren und Vorgehensweisen zur Verbesserung der eigenen Resilienz führt.

Diesen Standpunkt vertreten wir auch auf dieser Seite. Allerdings nicht nach der Schrotschussmethode („ irgendetwas wird schon treffen …“), sondern nach dem Motto „Nicht allen dasselbe, sondern jedem das, was er braucht.

*) Höfler, Martha (2016): Die Förderung der Resilienz Erwachsener: systematische Identifikation von psychischen Schutzfaktoren und pädagogische Handlungs­ansätze für ihre Entwicklung. Jena. Web-Link